Von: mk
Bozen – Wer in Bozen am Sonntagmorgen zwischen Obstplatz und Streitergasse unterwegs war, hat die leeren Flaschen vermutlich nicht übersehen, bevor sie von der Straßenreinigung entsorgt wurden. Offenbar handelte es sich um die Überreste einer durchzechten Nacht. Weil das Phänomen vor allem am Obstplatz auszuarten droht, will die Gemeinde laut einem Bericht des Alto Adige nun reagieren.
Bürgermeister Renzo Caramaschi plant, den Verkauf von Superalkohol ab 18.00 Uhr in Supermärkten zu verbieten.
Die meisten Flaschen, die am Sonntag herumlagen, stammten in der Tat von superalkoholischen Getränken. Jugendliche decken sich nicht selten vor Ladenschluss damit ein, um anschließend am Abend auf offener Straße mehr oder weniger abzufeiern.
Die Gemeindeverwaltung stört vor allem, dass das Stadtbild getrübt wird und die Anrainer wegen der Alkoholexzesse auf offener Straße gestört werden. In Kürze soll es ein Treffen mit den Kaufleutevereinigungen geben, um das Thema zu besprechen und die Möglichkeiten auszuloten.
young greens southtyrol kritisieren Bürgermeister
„Neulich wurde wieder bekannt, dass Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi und sein Vize Christoph Baur einen Ausschankverbot ab Mitternacht für den Obstplatz ins Gespräch bringen. Das ist völlig absurd! Statt sich darum zu bemühen, Nachtschwärmern ein attraktives Nachtleben in Zentrumsnähe – wie in vielen anderen mitteleuropäischen Städten – zu bieten, vertreibt man sie mit einer Verbotspolitik aus dem Zentrum.“ finden die young greens southtyrol.
„Zudem werden die Lokale am Obstmarkt in den Abendstunden nicht nur von jungen Menschen gerne frequentiert. Das Groß der nächtlichen BesucherInnen liegt nämlich bei Menschen zwischen 30 und 50 Jahren. Es ist also ungerecht den jungen Menschen hier den schwarzen Peter zuzuschieben. Einseitige Verbotspolitik führt nur dazu, dass sich die jungen Boznerinnen und Bozner an einem anderen Ort sammeln werden. Sollen dort dann auch verfrühte Sperrstunden eingeführt werden?“, ärgern sich die young greens.
„Als Alternative fordern sie die flächendeckende Einführung von einer Gleitzeit anstelle einer Sperrstunde und erinnern daran, dass im Vorfeld der Landtagswahlen fast alle Parteien für längere Öffnungszeiten der Nachtlokale waren”, so abschließend die young greens southtyrol.