Von: mk
Bozen – Staatschef Wladimir Putin hat hoch gepokert und mit zwei Dingen nicht gerechnet: Mit der Zähigkeit der Ukrainer und mit der Geschlossenheit, mit der die Welt ihm entgegentritt.
Die Invasion der Ukraine dem eigenen Volk als Befreiung Unterdrückter zu verkaufen und dann ein Stadthalterregime einzusetzen, scheint nur mehr schwer möglich.
Im Gegenteil: Die Sanktionen des Westens und ein Angriffskrieg, der nur schleppend verläuft, könnten dafür sorgen, dass Putin auch in den eigenen Reihen weiter an Rückhalt verliert.
Das schraubt das Risiko aber auch nach oben. Putin fühlt sich in die Enge gedrängt: Seine mehr oder weniger unverhohlenen Drohungen eines Atomschlags sprechen Bände.
In den Verhandlungen mit der Ukraine ist es deshalb wichtig, auch Putin etwas zu geben und ihm die Möglichkeit einzuräumen, das Gesicht zu wahren. Ein unmittelbarer EU-Beitritt der Ukraine wäre derzeit wohl das falsche Signal und würde den russischen Staatschef nur weiter reizen.
Die Solidarität, die die Ukraine derzeit erfährt, ist trotzdem wichtig und zeigt, dass sich Despoten nicht alles erlauben dürfen.