Kommentar

Der Heimkehrer

Donnerstag, 23. März 2017 | 18:07 Uhr

Bozen – Nun also doch. Nachdem er als Skilehrer von der Piste kommend sich noch ein paar Tage Bedenkzeit gegönnt hatte, entschied sich Hannes Zingerle dafür, für seine alte und neue Partei – die Freiheitlichen – im Landtag zu sitzen.

Pius Leitner, der infolge seiner Verurteilung im sogenannten „Penisring-Prozess“ zurückgetreten war, hatte erst den Weg für den jungen Freiheitlichen freigemacht.

Facebook/Hannes Zingerle
Facebook/Hannes Zingerle

Vermag der Jungpolitiker das Steuer der Freiheitlichen herumzureißen? Die Blauen waren im Vierteljahrhundert ihrer bisherigen Existenz schon oft totgesagt worden und stiegen dann doch wieder wie Phönix aus der Asche zu neuen Siegen auf. Aber die Fehler der letzten Jahre wiegen schwer. Das Motto der Partei – „Macht braucht Kontrolle“ – hat im Rentenskandal, in dem die Freiheitlichen gleich wie alle anderen Parteien involviert waren, sehr gelitten.

Es bleiben eineinhalb Jahre, um die Partei wieder zu ordnen und die Glaubwürdigkeit zurückzuerlangen. Nicht viel Zeit. Der Blick nach Deutschland und Schulz zeigt aber, wie schnell ein neuer Kandidat einer stagnierenden Partei wieder neues Leben einhauchen und Angela Merkel herausfordern kann.

Haben auch die Freiheitlichen diese Chance und wird Zingerle diese Chance bekommen?

Von: ka

Bezirk: Bozen