Von: mk
Brixen – Wie das Team Auwald in einer Pressemitteilung erklärt, soll in Kürze die Bauleitplanänderung der Gemeinde Brixen „Auwald in Gewerbezone“ in der Landeskommission Raum und Landschaft auf der Tagesordnung stehen. Der Antrag des WWF Trentino Südtirol und des Artenschutzzentrums St. Georgen vom 25. Januar 2024 zur Unterschutzstellung dieses Waldstückes in der Industriezone soll hingegen nicht behandelt werden.
Das Team Auwald kämpft seit Jahren um den Erhalts des Auwalds in der Gewerbezone. Bestätigt sieht sich die Gruppe unter anderem durch ein Gutachten der Biologin Francesca Brentazzoli, das von der Landesabteilung 28 angefordert und im Juli 2025 eingereicht wurde. Das Gutachten stuft den Auwald in der Brixner Industriezone naturalistisch immer noch als sehr hochwertig ein.
„Auch das den Auwald-Bauleitplanänderungs-Unterlagen beigelegte Gutachten der Abteilung 28 vom 29.9.2023 verweist ganz klar auf den hohen Schutz dieses Auwaldes im Brixner Landschaftsplan. Es wird darin auch auf Art. 17 des Landesnaturschutzgesetzes Nr. 6/2010 verwiesen, welcher das Abholzen von Auwäldern verbietet“, erklärt die Interessensvertretung.
Untermauert werde der hohe Schutz dieses Waldstücks auch noch durch ein internes Gutachten zur Einschätzung des Auwaldes des Amtes für Natur vom 25.09.2023. „Diese zwei Gutachten wurden der Gemeinde Brixen noch vor dem Start der Auwald-Bauleitplanänderung (Stadtrat-Beschluss Nr. 198/19.6.2024) zugesandt. Es wurde aber nicht weiter darauf eingegangen“, erklärt das Team Auwald. Gegen diesen Beschluss hat das Team Auwald am 27.06.2024 auch Einspruch erhoben.
Untermauert werde der naturalistisch hohe Wert des 2,5 Hektar großen Auwaldes auch noch durch das Gutachten der Osttiroler Firma Revital. Dieses wurde von der Gemeinde Brixen an die Firma Revital mit Sitz in Nußdorf-Debant in Auftrag gegeben und im Juli 2021 erstellt. Außerdem verweist das Team Auwald auf einschlägige Antworten auf Anfragen im Landtag.
Auch die Umweltgruppe Eisacktal – Hyla hat den naturkundlichen Wert des Waldstückes in der Industriezone hervorgehoben: „Besonders wichtig ist das Waldstück für eine Vielzahl von Vogelarten, darunter auch von sieben Arten der Roten Liste. Unter anderem wurde aus dem Gebiet ein Vorkommen des Kleinspechtes gemeldet. Dieser ist in Südtirol stark gefährdet, Brutvorkommen gibt es nur bei Bruneck und Brixen. Insgesamt konnten im Waldstück 64 Vogelarten beobachtet werden. Von 29 Arten konnte eine Brut im Gebiet nachgewiesen werden.“
Somit gebe es laut Team Auwald mittlerweile bereits vier Gutachten und die Beantwortung einer Landtagsanfrage, welche den Wald zwischen der Julius-Durst- und der Alfred-Ammon-Straße in Brixen naturalistisch immer noch als hochwertig einstufen. „Diese offiziellen Dokumente können jetzt doch nicht einfach übergangen werden und der Auwald gerodet werden!“, betont das Team Auwald in einer Aussendung.
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