Von: mk
Brüssel – Der Personenverkehr mit der Bahn zwischen Europas Ballungszentren soll massiv ausgebaut werden, darunter auch jener von Mailand/Rom über den Brenner in Richtung München. „Die EU-Kommission hat heute bekanntgegeben, welche die Achsen sein werden, deren Ausbau und Verbesserung sie unterstützt“, erklärt der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann (SVP). „Und Mailand/Rom – München ist eine davon.“ Die Unterstützung sieht unter anderem den Abbau bestehender Hindernisse für den grenzüberschreitenden Personenverkehr auf der Schiene vor, um schnellere, häufigere und günstigere Verbindungen zu schaffen.
Für Herbert Dorfmann ist die Entscheidung der EU-Kommission nicht nur ein erneutes klares Bekenntnis der EU zum Ausbau der Eisenbahnachse über den Brenner, sondern auch eine 180-Grad-Wende von Seiten der italienischen Staatsbahnen. „Über Jahre hinweg haben sich die italienischen Staatsbahnen von der Bedienung der Bahnverbindung für Personen über den Brenner zurückgezogen, jetzt stelle ich mit Zufriedenheit fest, dass das Interesse offensichtlich wieder da ist, den Service auszubauen“, so der Europaparlamentarier.
Der Ausbau der Verbindung Mailand/Rom – München, der von den italienischen Staatsbahnen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn vorangetrieben wird, ist eines von zehn Pilotprojekten, denen die EU-Kommission dieser Tage ihre Unterstützung zugesagt hat. Mit den Pilotprojekten soll der grenzüberschreitende Bahnverkehr ausgebaut werden – auch mit Blick auf eine effiziente und nachhaltige Mobilität in Europa. So hat sich die EU zum Ziel gesetzt, den Personentransport via Schiene über die Staatsgrenzen hinweg bis 2030 zu verdoppeln und bis 2050 gar zu verdreifachen. „Klar ist, dass ein solcher Ausbau zu einer drastischen Eindämmung des sehr viel umwelt- und klimaschädlicheren Auto- und Flugverkehrs führt“, so Dorfmann. „Für Passagiere gilt also im Grunde dasselbe wie für Güter: Verreisen sollen wir künftig, wo auch immer möglich, auf der Schiene.“
Die Unterstützung für die Verbindung über den Brenner sei ein weiterer Mosaikstein, um die Brennerachse zu entlasten – „vom Straßenverkehr und den damit verbundenen Emissionen“, so Dorfmann. Dies sei vor allem dann der Fall, wenn die Strecke zwischen Bayerns Landeshauptstadt und der wichtigsten Metropolen Italiens per Hochgeschwindigkeitsverbindung bedient werden könne. „Dies wird über den Brenner erst möglich sein, sobald die Neubaustrecke fertig ist, aber es ist wichtig, dass die neuen Zugverbindungen schon jetzt eingeführt werden“, so Dorfmann.
Herbert Dorfmann hofft, dass die italienische Eisenbahn dieses europäische Geld nun zügig nutzt und uns schon bald neue Verbindungen mit modernen Zügen über den Brenner bis München zur Verfügung stehen werden.