Von: luk
Meran – Autobahnraststätten sind meist der erste Kontakt mit einem Urlaubsland, das man kennenlernen möchte und im Idealfall lieben lernen soll. Nicht immer aber sind sie strukturell gesehen ein Aushängeschild: Der SVP-Landtagsabgeordnete Franz Locher möchte das mit einem Beschlussantrag beim Dreier-Landtag künftig ändern.
Regional, einladend, hell und offen – so soll die nächste Generation der Autobahnraststätten in Südtirol, Tirol und im Trentino aussehen. Für Locher sind diese Betriebe entlang der wichtigsten Verkehrsachse gegen Süden nicht nur ein Zwischenstopp, es ist auch meist das erste Ziel einer Reise, das eine bleibende Erinnerung hinterlässt. „Raststätten sollen im besten Fall Erholung bieten, ein Durchschnaufen ermöglichen. Und sie sollen einen ersten Einblick in das Urlaubsland geben, baulich und auch kulinarisch.“
Die Vorstellungen von Locher und der Mitunterzeichner des Beschlussantrags von Südtiroler Seite Harald Stauder, Waltraud Deeg, Josef Noggler, Luis Walcher, Peter Brunner, Ulli Mair, Andreas Leiter Reber, Thomas Widmann, sowie von Tiroler Seite Katrin Brugger, Dominik Traxl und Jakob Wolf zur zukünftigen Gestaltung von Raststätten sind klar: Sie fordern eine bauliche Anpassung und die Aufnahme von regionalen Aspekten in die Bauweise. Und nicht nur das: „Die Verpflegung und das Warenangebot im Verkaufsraum soll vorwiegend und wann immer möglich, aus regionalen Lebensmitteln bestehen. Der Gang durch die Restaurants und Warenshops soll sich zu einem Wohlfühlmoment entwickeln, Identität schaffen und zum Verweilen einladen,“ fordert Locher. Seiner Vorstellung entsprechend sollen stimmungsvolle Bilder zu Flora und Fauna, Literatur, heimische Gastronomie und Verkaufsprodukte den Gast willkommen heißen: „Und da haben wir einiges zu bieten.“
Dem Beschlussantrag liegt eine Überlegung Lochers zugrunde: „Wir betreiben kostspielige Tourismuswerbung und dann schaffen wir es mit den Raststätten nicht, beim ersten Kontakt Land und Leute entsprechend zu präsentieren.“ Tatsächlich sind viele Autobahnraststätten veraltet und nicht mehr zeitgemäß, die Waren Allerweltsprodukte und die Verpflegung weit entfernt von regionalen Kriterien. „Es schafft Distanz und hat auch keinen Erinnerungswert, wenn ich einen lieblos zubereiteten Kaffee oder ein in der Mikrowelle aufgewärmtes, industriell hergestelltes Essen bekomme. In anderen Ländern hat man die Chance, Autobahnraststätten für den lokalen Tourismus und auch für lokale Produzenten zu nutzen, bereits zum Teil erkannt und auch umgesetzt.“ Mit dem Beschlussantrag haben Locher und seine Mitunterzeichner die jeweiligen Landesregierungen beauftragt, an die Betreiber der Autobahnraststätten Asfinag in Tirol und die Brennerautobahn in Südtirol und im Trentino heranzutreten und einen Ausbau der Autobahnraststätten mit einem Schwerpunkt auf Regionalität voranzutreiben.
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