Von: mk
Bozen – Die jüngst von Landesrätin Magdalena Amhof präsentierten Zahlen zu den Gehaltsanpassungen für Südtirols Lehrpersonen sorgen vor allem in Kreisen der Lehrerschaft für Unmut und Kopfschütteln. Auch das Team K reagiert in einer Aussendung: “Jetzt haben endlich Taten zu folgen und keine Zahlenspielchen.”
„Man solle die Gehälter nicht mit Tirol oder der Schweiz oder anderen Berufsgruppen vergleichen, wird von Seiten der Landesregierung oft argumentiert. Aber genau das sind die Gebiete und Bereiche, in die Lehrpersonen abwandern und damit die Qualität der Bildung in Südtirol ins Wanken bringen. Der kürzlich von Personallandesrätin Magdalena Amhof gemachte 25-Jahre-Vergleich mit einer Gehaltssteigerung in der Schule von angeblich 77 Prozent hinkt und das ist leicht zu widerlegen. Tatsache ist, dass nun jahrelang Inflationsanpassungen und Gehaltsanpassungen versprochen wurden und diese bis dato nicht gemacht wurden. Verständlich, dass die Geduld bei den Lehrpersonen nun am Ende ist. Wenn diese sich jetzt gezwungen sehen, im neuen Schuljahr keine Ausflüge mehr zu begleiten, dann ist das kein Trotz, sondern ein verzweifelter Appell an die Politik, endlich ins Tun zu kommen. Diese Form des Protests ist legitim und notwendig – sie zeigt, wie tief die Frustration über die Arbeitsbedingungen sitzt, und damit meine ich nicht nur die Gehaltsdiskussion“, erklärt Alex Ploner, Abgeordneter des Team K und selbst Elternvertreter an einer Schule.
Die Landesregierung hat in der Bildungspolitik zu lange gezögert. Statt vorausschauend zu handeln, wird nun hektisch versucht, mit kurzfristigen Maßnahmen ein strukturelles Problem zu überdecken. Die angekündigten 48 Millionen Euro zur Inflationsanpassung und die Absichtserklärung mit den Gewerkschaften sind ein Schritt – aber sie kommen spät und reichen nicht aus.
„Die SVP betreibt in der Bildungspolitik seit Jahren nur noch Schadensbegrenzung. Jetzt brennt es an allen Ecken, dies wurde auch in den zwei Anhörungen zur Schule im Landtag aufgezeigt, und man versucht, mit einem Eimer Wasser einen Flächenbrand zu löschen. Neben der höchst dringenden Erhöhung der Gehälter muss auch der ‘Arbeitsplatz’ Schule attraktiver gemacht werden. Zudem ist das gesamte Schulsystem zu entrümpeln und eine neue, zeitgemäße Bildungsstrategie in Angriff zu nehmen. Dies gelingt nur mit vereinten Kräften, mutigen Entscheidungen und genügend Ressourcen. Die Lehrpersonen erwarten sich nun zu Recht Solidarität, auch von uns Eltern, und nicht Zahlenspiele und Hinhaltemaßnahmen nach dem Motto: Jammert nicht, euch geht’s nicht so schlecht, und seid, bitte, auch mit dem Bonus für den Südtirol Pass für 250 Euro zufrieden“, so Alex Ploner abschließend.
Aktuell sind 2 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen