Schützen und Heimatbund gedenken des Straßenarbeiters Postal

Ein Zeichen des weihnachtlichen Friedens

Donnerstag, 15. Dezember 2016 | 21:16 Uhr

Salurn – Vor einigen Tagen hat eine Abordnung der Schützenkompanie Trient Major Giuseppe De Betta, sowie der Obmann und der Obmann Stellvertreter des SHB gemeinsam des 1961 verunglückten Straßenarbeiters Giovanni Postal bei seinem Marterle gedacht.

“Giovanni Postal, gebürtig aus Grumo, einer Fraktion der Gemeinde St. Michael an der Etsch, war beim staatlichen Straßendienst ANAS beschäftigt. Bei seiner Kontrollfahrt am 12. Juni 1961 bemerkte er an einem großen Pappelbaum einen breiten schwarzen Gürtel. Anstatt wie schon einmal im März 1961, als er ein verdächtiges Paket mit Sprengstoff fand und welches dann die Carabinieri entschärften, wollte der Welschtiroler Straßenarbeiter den Gürtel selbst entfernen. Unvorsichtigerweise zündete er dabei die Sprengladung und diese verletzte den armen Postal tödlich”, so Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes.

“Die Freiheitskämpfer wollten mit dem Sprenggürtel den hohen Baum umreißen und damit bei der Salurner Klause eine symbolische Grenzschranke errichten. Keinesfalls sollten Menschenleben gefährdet werden, da der Sprengsatz, so wie bei den geladenen Strommasten, kurz nach Mitternacht explodieren sollte. Leider versagte der Zündmechanismus und kostete dann dem unvorsichtigen Familienvater Postal das Leben”, so Lang weiter.

“Ein Zeichen des weihnachtlichen Friedens und des friedlichen Zusammenlebens, das wollten wir an der Salurner Klause beim Marterle für den 1961 durch einen unvorhergesehenen Unfall tragisch verstorbenen Giovanni Postal setzen. Mit einer Schweigeminute und einem kleinen Blumengesteck mit einem weißroten Band sowie zweier Kerzen gedachten wir des Verunglückten”, fährt Lang fort.

“Giovanni Postal war ebenso wie Hubert Sprenger, Sepp Locher und Peter Wieland ein unschuldiges Opfer eines Freiheitskampfes, den Rom durch die Weiterführung faschistischer Kolonialpolitik in Südtirol heraufbeschworen hatte. Mögen sie alle ruhen in Frieden! Es wäre höchst an der Zeit, dass Italien 55 Jahre nach der Feuernacht endlich mit einer Generalamnestie und der Öffnung der italienischen Archive einen Schlussstrich unter den Freiheitskampf in Südtirol zieht. Denn nur was sauber beendet wird, ist abgeschlossen”, schließt Lang.

 

Von: ka

Bezirk: Überetsch/Unterland