Roland Lang(SHB) fordert von Landtagspräsident Thomas Widmann Klärung

Einsprachige Hinweisschilder im Durchgang des Landhauses 2

Dienstag, 01. Januar 2019 | 16:20 Uhr

Von: ka

Bozen – Der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang, entdeckte im Durchgang des Landhauses 2 einsprachig italienische Hinweisschilder. In einem Brief fordert Roland Lang Landtagspräsident Thomas Widmann auf, diesen Umstand zu klären.

“Sehr geehrter Herr Landtagspräsident, es mag ein wenig krass scheinen, aber zu meiner Beobachtung im Durchgang von Landhaus 2, der vom Silvius-Magnago-Platz zum Bahnhofplatz führt, fällt mir sofort der norddeutsche Spruch „Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken“ ein. Denn wenn knappe 100 Meter vom Sitz des Landeshauptmannes von Südtirol und 50 Meter vom Büro des Landtagspräsidenten die Zwei- bzw. Dreisprachigkeitspflicht verletzt wird, so darf es niemanden wundern, wenn auch andere öffentliche Ämter längst nur mehr einsprachig italienisch arbeiten”, so der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang.

SHB

“Die Landhäuser rund um den Dr. Silvius- Magnago- Platz sind mit dem Sitz des Landeshauptmannes, des Landtagspräsidenten und des Landesparlamentes die Zentrale der Südtiroler Autonomie. Im Rahmen dieser Autonomie, die durch die Opfer der Freiheitskämpfer und mutiger Politiker (u. a. Franz Widmann) erreicht wurde, wurde auch das Recht auf Gebrauch der Muttersprache festgeschrieben. Mit Dekret des Präsidenten der Republik D.P.R. Nr. 574 vom 15.7.1988, veröffentlicht am 8.5.1989 wurde die deutsche der italienischen Sprache gleichgestellt. Seit 1989 ist auch das Ladinische in der Provinz Bozen als offizielle Amtssprache anerkannt”, so Lang weiter.

“Dies vorausgesetzt, ist es unverständlich, warum im Durchgang des Landhauses 2, der außerdem als öffentlicher Fußgängerweg eingetragen ist, zahlreiche, nur einsprachige Hinweisschilder bzw. DIN-A4-Blätter darauf hinweisen, dass dort keine Motorräder abgestellt werden dürfen. Die bereits teilweise vergilbten und angeschimmelten Blätter lassen darauf schließen, dass sie keine Zwischenlösung darstellen. Außerdem sind sie in dieser Form eine Schande für ein Regierungsgebäude unseres Landes. Da es sich beim Durchgang, der vom Bahnhofsplatz quer durch das Landhaus 2 direkt zum Landhaus 1 führt, wo der Landeshauptmann aller 3 Sprachgruppen seinen Sitz hat, sollten alle 3 Landessprachen auf den Hinweisschildern angebracht werden”, erläutert Lang.

SHB

“Mit diesem Schreiben ersuche ich Sie Herr Landtagspräsident, als oberster Hausherr der Landhäuser, hier schnellstens für Abhilfe zu sorgen.  Wenn Südtirol die hart erkämpfte Zwei- bzw. Dreisprachigkeit selbst nicht umsetzt, dürfen wir uns nicht wundern, wenn diese auch bei der Bahn, der Agentur für Einnahmen, der Gemeinde Bozen, in den Staatsämtern usw. immer wieder missachtet wird. Ich ersuche um Antwort sowie um Mitteilung der eingeleiteten Schritte, um diesen Missstand zu beheben”, so abschließend der Obmann des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang.