Von: mk
Bozen – Der Schutz des Klimas und der Berge steht im Fokus der Eusalp-Präsidentschaft, die im Jahr 2022 die Länder Südtirol und Trentino innehaben. Die Übernahme der Präsidentschaft vom bisherigen Vorsitzland Frankreich durch Italien beziehungsweise Südtirol und das Trentino vollzieht sich in mehreren Schritten und auf verschiedenen Ebenen. Eine davon war die zweitägige Abschlussveranstaltung der französischen Präsidentschaft Mitte Dezember in Nizza. In der kommenden Woche, und zwar am Mittwoch, den 26. Jänner, folgt die offizielle Auftaktveranstaltung in der Messe Bozen.
Interinstitutionelle Vereinbarung
Heute hat die Landesregierung einen verwaltungsrechtlichen Beschluss zur Vorsitzübernahme gefasst. Sie hat die interinstitutionelle Vereinbarung zur Kenntnis genommen, die Planung, Durchführung und Umsetzung des italienischen Vorsitzes regelt. Zudem hat sie Landeshauptmann Arno Kompatscher ermächtigt, diese Vereinbarung zu unterzeichnen. Neben Südtirol und dem Trentino werden das Außenministerium, die Abteilung für Kohäsionspolitik des Ministerratspräsidiums, sowie die italienischen Eusalp-Mitgliedsregionen Lombardei, Piemont, Ligurien, Venetien, Friaul-Julisch-Venetien und Aosta als Vertragsparteien unterzeichnen. Zudem werden die Ministerien für den ökologischen Wandel, für Wirtschaftsentwicklung, für Universität und Forschung, für Infrastruktur und nachhaltige Mobilität sowie die Abteilung für Jugend und Zivildienst zuständigkeitshalber die Vereinbarung besiegeln. Mit der Präsidentschaft übernehmen demnach Südtirol und das Trentino die organisatorische Koordination. Alle Vertragsparteien verpflichten sich zu Zusammenarbeit und gegenseitiger Information.
Auftaktveranstaltung am 26. Jänner
Das Programm der Südtiroler und Trentiner Präsidentschaft wird bei der Auftaktveranstaltung am 26. Jänner in der Messe Bozen vorgestellt, an der neben den Landeshauptleuten Vertretende europäischer Institutionen sowie von Eusalp-Mitgliedsländern in Präsenz oder online teilnehmen werden. Gastreferent ist Reinhold Messner, der über die Bedeutung der Alpen in Europa sprechen wird. “Wir werden im Rahmen unserer Präsidentschaft die Senkung des Energieverbrauchs durch Effizienzsteigerung in allen Bereichen und eine Dekarbonisierung des Energiesystems in den Mittelpunkt stellen”, bekräftigte heute Landeshauptmann Kompatscher, “wobei die bereits laufenden Arbeiten und Projekte in den unterschiedlichen Bereichen fortgeführt werden.”
Europäische Strategie für die Makroregion Alpen
Die 2016 gegründete Europäische Strategie für die Makroregion Alpen (Eusalp) ist ein Netzwerk von sieben Staaten (Italien, Österreich, Frankreich, Deutschland, Slowenien, Liechtenstein und Schweiz) und 48 Regionen mit insgesamt über 80 Millionen Einwohnern im Alpenbogen. Die Eusalp ist die vierte offiziell in Brüssel anerkannte strategische Makroregion nach dem Baltikum, Donau und der adriatisch-ionischen Region. In der Eusalp suchen neun Arbeitsgruppen nach Lösungen für gemeinsame Herausforderungen. Das Land Südtirol hat den Vorsitz der Arbeitsgruppe Energie inne, das Trentino jener für Kultur. Auch die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ist mit ihrem Vorsitz der Arbeitsgruppe Mobilität in die Eusalp eingebunden.