Von: mk
Rom – Die 120 Frauen, die im Jahr 2022 in Italien getötet wurden, sind das dramatische Abbild eines Phänomens, das im römischen Parlament große Aufmerksamkeit verdient. Der Senat hat deshalb einstimmig für die Einrichtung der bilateralen-Kommission gegen den Feminizid gestimmt. Das Votum sei zu begrüßen, erklären die Präsidentin und die Vizepräsidentin der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger und Dafne Musolino, in einer Mitteilung.
“Alle Daten zeigen uns eindrucksvoll, dass die Gewalttaten und Morde an Frauen aus einer maschilistischen Kultur erwachen – eine Kultur, die die Frau immer noch als dem Mann untergeordnet sieht. Es sind also Maßnahmen erforderlich, die diesen unheilvollen Stereotypen entgegenwirken und die Chancengleichheit auf allen Ebenen fördern“, erklären die Senatorinnen.
Aus den Daten der Kommission der letzten Legislaturperiode geht hervor, dass 15 Prozent der ermordeten Frauen denjenigen, der ihr Mörder werden sollte, zuvor wegen Gewalttätigkeiten angezeigt hatten. „Das bedeutet, dass der Staat nicht in der Lage ist, diese Frauen zu schützen. Obwohl der ‚Codice Rosso‘ ein Fortschritt war, gibt es Lücken bei den Bestimmungen, die einen vorläufigen Schutz gewähren sollen“, so die Senatorinnen.
Ihnen zufolge wäre es wichtig, das Maßnahmenpaket der Ministerinnen der Draghi-Regierung wieder aufzugreifen, das im Senat mit Senatorin Unterberger als Berichterstatterin eingebracht worden war.
„Um diese soziale Geißel auszurotten, bedarf es Initiativen auf allen Fronten: von der Bekämpfung der maschilistischen Kultur über die Gleichstellung der Geschlechter in allen Bereichen bis hin zur Stärkung des vorläufigen Schutzes in Strafverfahren“, erklären Unterberger und Musolino.