Bozen geht gegen Prosituierte und Freier vor – auch mit Kameras

Flutlicht gegen Rotlicht

Sonntag, 23. Juni 2019 | 10:12 Uhr

Bozen – Die Stadtgemeinde Bozen geht weiter gegen den Straßenstrich vor. Laut einem Bericht des Alto Adige sind mehrere Maßnahmen am Bozner Boden geplant.

Nach der Unterführung in der Rittner Straße soll eine große Straßenlaterne errichtet werden, um die gesamte Gegend in den Abendstunden und in der Nacht gut auszuleuchten. Zwei gleiche Laternen sollen kurz nach der Kreuzung und der Pizzeria Penegal aufgestellt werden.

Die dritte Maßnahme der Gemeinde sind schließlich zusätzliche Überwachungskameras. Teilweise sind auch Kameras mit doppelter Ausrichtung vorgesehen, die das Geschehen auf beiden Seiten aufnehmen.

Mehrere Bürger hatten sich darüber beschwert, dass viele Prostituierte näher ins Zentrum der Stadt vordringen, um ihre Dienste anzubieten. Wie Bürgermeister Renzo Caramaschi erklärt, hat die Gemeinde nicht die Möglichkeit, sie gewaltsam des Platzes zu verweisen. Allerdings könnten Maßnahmen zu Abschreckung umgesetzt werden – vor allem auch, was die Freier anbelangt.

Wie Vertreter von Carabinieri, Staats- und Stadtpolizei laut Alto Adige mitteilen, hat auf dem Straßenstrich ein großer Wechsel stattgefunden. Waren es in der Vergangenheit vor allem Afrikanerinnen, die ihren Körper verkauft haben, stammen die Prostituierten nun vorwiegend aus dem Osten. Solche „Neuerungen“ würden immer wieder auch Freier von außerhalb der Stadt nach Bozen locken.

In einigen Fällen sollen Freier sogar rund 90 Kilometer zurückgelegt haben, um von einer entfernten Ortschaft am Land nach Bozen zu gelangen. Bei vielen Kunden der Prostituierten handelt es sich um Männer aus den umliegenden Gemeinden und aus den Tälern.

Neben diesen „sanften“ Präventionsmaßnahmen ist Caramaschi überzeugt, dass zu einem weiteren Qualitätssprung im Viertel mit dem neuen Schwimmbad, mit den Jugendzentren und der Umgestaltung des Bahnhofareals insgesamt kommt.

Von: mk

Bezirk: Bozen