Verbraucherschutzverein wittert Verzögerungstaktik

Freien Zugang zum Kalterer See: Robin will Rechtsweg beschreiten

Mittwoch, 14. Mai 2025 | 17:15 Uhr

Von: luk

Kalterer See – Der Verbraucherschutzverein Robin kritisiert die weiterhin fehlende Möglichkeit eines freien Zugangs zum Kalterer See und fordert rasche politische Maßnahmen. Obwohl das ehemalige Militärgelände am Ostufer des Sees bereits 2023 an das Land Südtirol übergeben wurde, bleibe die Schaffung eines öffentlichen Seezugangs weiter aus.

Robin-Geschäftsführer Walther Andreaus wirft der Gemeinde Kaltern und Teilen der Landesregierung vor, ein einfaches und kostenloses Seeerlebnis für die Allgemeinheit zu blockieren: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass bei einem See mit über fünf Kilometern Umfang nicht einmal 100 Meter für die Bevölkerung geöffnet werden.“ Stattdessen werde hinter verschlossenen Türen über eine kommerzielle Nutzung des Areals mit Kiosk, Sanitäranlagen und kostenpflichtigen Parkplätzen verhandelt.

Kritik übt Robin auch an der Vergabe der bestehenden Stegkonzessionen. Diese seien ohne öffentliche Ausschreibung erfolgt – ein Verstoß gegen europäische Vorgaben. Die Europäische Kommission sowie die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM hätten diese Praxis bereits beanstandet. Robin fordert daher:

  • eine öffentliche Ausschreibung aller Stegkonzessionen,
  • einen kostenlosen und sanften Zugang am Ostufer des Sees,
  • die Umsetzung der europäischen Dienstleistungsrichtlinie.

Zur Durchsetzung dieser Forderungen will der Verein nun rechtliche Schritte einleiten und eine förmliche Aufforderung an das Land Südtirol übermitteln. Für das geplante Verfahren – mit Unterstützung von Rechtsanwälten aus Rom – werden rund 30.000 Euro benötigt. Robin ruft daher Unterstützer zur Spendenbeteiligung auf. Auch die fünf Promille der Steuererklärung können gespendet werden.

Weitere Informationen und die laufende Petition unter: www.robinreport.it

Bezirk: Überetsch/Unterland

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