Von: mk
Bozen – Diese Woche ist Südtirol Austragungsort für den FUEN-Kongress 2025. Innerhalb der FUEN organisieren sich die autochthonen, sprachlichen Minderheiten der EU, um ihre Interessen besser und umfassender zu vertreten. Die Südtiroler Volkspartei ist seit mehreren Jahren Mitglied und stellte zuletzt mit Daniel Alfreider den Vize-Präsidenten.
Über die FUEN wurden bereits Initiativen gestartet, die auch hierzulande bekannt sind, die wohl bekannteste ist die Minority Safepack Initiative, bei der in der gesamten Union über 1,2 Mio Unterschriften gesammelt wurden (Südtirol alleine, hatte damals ca. 73.000 Unterschriften vorzuweisen).
Nun ist Südtirol Austragungsort dieses besonderen Kongresses. Von der Eröffnung am Donnerstag über die Delegiertensitzungen am Freitag, bis hin zur Wahl einer neuen Führung am Samstag steht ein arbeitsreiches Programm auf der Tagesordnung. Unter anderem sind die Themenschwerpunkte Geoblocking, die Verabschiedung einer Resolution, die die Rechte der Minderheiten auf europäischer Ebene stärken soll, bis hin zu spezifischeren Resolutionen, die die Befindlichkeiten einzelner Minderheiten adressieren.
Harald Stauder stellt sich der Wahl zum Vize-Präsidenten
Daniel Alfreider war in der letzten Periode Vize-Präsident der FUEN und war so prominente Stimme an der Spitze der FUEN für Südtirol. Er blickt mit großer Freude auf die vergangenen Jahre zurück: „Unter dem Vorzeichen einer sich entwickelnden Autonomie war für Südtirol die europäische Integration ein Glücksfall, nationale Grenzen wurden abgebaut, die grenzüberschreitende, regionale Zusammenarbeit insbesondere mit Tirol forciert. Die EU ist mehr als die Summe seiner Mitgliedsstaaten, ihre Minderheiten, die FUEN, ihr Prosperieren innerhalb der Union ist dieses ‚mehr-sein‘. Wir haben in unserer Geschichte sehr große Solidarität aus der EU erfahren, andere haben dieses Glück nicht – deshalb ist es richtig und wichtig, dass man hier am Ball bleibt.“
Daniel Alfreider bewirbt sich nun nicht mehr um eine erneute Vize-Präsidentschaft. Die SVP schickt allerdings Fraktionssprecher und Landessekretär Harald Stauder ins Rennen. Für Harald Stauder ist klar: „Als Südtiroler und als Vertreter der Südtiroler Volkspartei ist es ein Muss, sich für eine fortlaufende, starke Vernetzung zwischen den sprachlichen Minderheiten einzusetzen. Gerade in Zeiten, wie diesen, in denen der Druck von außen wächst, in denen die Antwort eigentlich mehr Europa heißen müsste, wächst das Risiko, dass Staaten in ihre nationalen Reflexe zurückfallen. Jüngstes Beispiel ist die Systematik, wie künftig der EU-Haushalt zusammengestellt werden soll – eine Systematik, die die nationale Logik in den Vordergrund stellt. Hier, aber auch abseits davon, brauchen Minderheiten eine starke Stimme, die gehört wird. Vorarbeit, sich organisieren, Netzwerken sind dabei notwendige Voraussetzung.“
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