Harter Alkohol fließt in Strömen - "kann es gar nicht mehr lassen"

Furcht vor Putin: Kreml-Beamte schauen immer tiefer ins Glas

Donnerstag, 22. Juni 2023 | 07:00 Uhr

Moskau – Manchmal schafft es auch in diesen Tagen eine Nachricht aus dem Kreml in Moskau heraus. Und die wirft eigentlich mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Denn offenbar fließt bei den hohen Regierungsbeamten der russischen Machtzentrale der Alkohol derzeit in Strömen, und zwar weil sie Angst vor Putin haben.

Mit Fahne zur Arbeit

Seitdem Russland in sein Nachbarland eingefallen ist, tauchen immer mehr Angestellte im Kreml mit einer Fahne bei der Arbeit auf. Die Verzweiflung über die negativen Entwicklungen im Krieg sei der Grund dafür, berichten Quellen dem Investigativportal Verstka.

Angst wird ertränkt

Insbesondere seit dem Erlass des internationalen Strafbefehls gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) sollen die Politiker und Beamten tiefer ins Glas schauen, berichtet auch blick.ch. Putin ist nämlich bekannt dafür, einen Sündenbock zu finden. Viele seiner Untergebenen versuchen daher ihre Angst wegzutrinken.

“Kann gar nicht mehr aufhören”

Früher habe nicht jeder Tag in der Präsidialverwaltung mit einem Glas Wodka begonnen, sagt ein anonymer Beamter zu Verstka. “Jetzt kenne ich viele, die das machen. Manchmal wird aus dem Glas eine Flasche.” Auch zu Sitzungen sollen laut Mitarbeitenden hohe Beamte sichtlich angetrunken ins Büro wanken. “Die Nerven liegen wegen der Nachrichten und dem Druck des Kremls blank”, erklärt eine Zeugin.

Der Vize-Gouverneur einer Uralregion gibt zu, seit dem Krieg am 24. Februar 2022 deutlich mehr zu trinken. Er könne es gar nicht mehr lassen, sagt er. Und dann fügt er hinzu: Das komme ihm aber angesichts der Umstände ganz normal vor.

Rechnungen bei Staatsbanketten für Alkohol verdoppelt

Ausdruck dieser bedenklichen Entwicklung in Russlands Führungsriege sind die Rechnungen bei Staatsbanketten für Alkohol. Diese sollen sich nämlich verdoppelt haben. Ein anderer Vize-Gouverneur erklärt, dass bei offiziellen Staatsbanketten das Alkohollimit erhöht wurde. Früher rechnete man mit einer Flasche Wein pro Person – heute sind es bereits zwei.

Lieferanten bestätigen den erhöhten Alkoholbedarf der Elite. Regierungsbehörden würden demnach mehr Cognac, Champagner und Wein ordern. Die Sanktionen für die edlen Getränke umgeht Russland über Drittstaaten. Erst vor Kurzem wurden bei einem offiziellen Treffen umgerechnet rund 50.000 Euro für Wodka ausgegeben, wie eine Rechnung des Kreml-Caterings belegt.

Kreml-Tyrann Putin besorgt

Auch Kreml-Tyrann Wladimir Putin fällt diese negative Entwicklung auf. Im September soll er sich über den Zustand einiger Menschen aus seinem engsten Kreis besorgt gezeigt haben, wie eine Quelle dem russischen Exilmedium “Meduza” berichtet hat.

Von: luk