Von: mk
Meran – Die Stadtregierung hat kürzlich den Verein Volontarius beauftragt, das Projekt “Oltre la strada” auch in Meran umzusetzen. Ab 19. August und bis März 2020 werden zwei ausgebildete Betreuer am ersten und dritten Mittwochvormittag jedes Monats mit einem Wohnmobil neben dem Bahnhofspark Station machen, um jenen Menschen Hilfe anzubieten, die auf der Straße leben.
“Trotz des von der öffentlichen Hand und von privaten Vereinen gewährleisteten sozialen Netzwerkes gibt es leider auch in unserer reichen Stadt Menschen, die ein Dasein auf der Straße fristen. Manchmal, weil sie sich selbst dafür entschieden haben. In den meisten Fällen aber, weil ein Notfall oder ein Schicksalsschlag sie dazu gezwungen hat. Es handelt sich dabei nicht nur um Migranten, die von den Auswirkungen des vom italienischen Parlament verabschiedeten Sicherheitsdekret betroffen sind, sondern auch um Einheimische, die sich in großen existentiellen und finanziellen Notlagen befinden. Ziel dieses Projektes ist es, diesen Menschen aus der sozialen Ausgrenzung und zu mehr Würde zu verhelfen”, erklärte Vizebürgermeister Andrea Rossi.
Das Wohnmobil von Volontarius soll für Obdachlose zu einem fixen Bezugspunkt werden und sie bei der Bewältigung verschiedenster Probleme unterstützen. In einer ersten Phase werden sich die Betreuer darum bemühen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und mit ihnen erste Gespräche zu führen. Dabei werden aber auch Güter des täglichen Bedarfs verteilt (Lebensmittel, Kleider, Körperpflegeprodukte usw.). In der zweiten Phase, wenn die Betroffenen ein Vertrauensverhältnis zu den Betreuern entwickelt haben, können individuelle Beratungen angeboten und in Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten gezielte Hilfeleistungen gewährt werden.
Weiters wird es möglich sein, mit ihnen kleine Kreativ- und Freizeitwerkstätten zu veranstalten und ihnen durch ausgebildetes Personal Informationen zu den Themen Hygiene und Gesundheit weiterzugeben.
“Das Volontarius-Wohnmobil soll zu einer klar erkennbare Anlaufstelle werden für all jene Menschen, die auf der Straße leben. Die beauftragten Betreuer sollen Menschen, die in die Obdachlosigkeit rutschen, wieder ins soziale Netwerk integrieren und ihnen die zuständigen Dienst- und Beratungsstellen vermitteln. Die Initiative verfolgt aber auch das Ziel, die Bürger zum Thema der sozialen Ausgrenzung zu sensibilisieren und diskriminierendem Verhalten gegenüber Obdachlosen vorzubeugen”, so Rossi.