Von: lup
Bozen – Die erste Gesetzgebungskommission im Südtiroler Landtag hat am gestrigen Freitag einen Grünen Gesetzesentwurf für die Einführung einer mehrsprachigen Schule als Ergänzung zu den aktuell bestehenden einsprachigen Schulen abgelehnt. „Das ist ein Armutszeugnis für Südtirol. Sind wir in einem mehrsprachigen Land nicht in der Lage, neben den einsprachigen Schulen auch mehrsprachige Alternativen anzubieten?“, fragt Michael Keitsch von den young greens southtyrol.
Die Begründung von Landesrat Achammer sowie von den Landtagsabgeordneten Mair (Freiheitliche) und Knoll (STF) gegen die Einführung einer zusätzlichen mehrsprachigen Schule war die Ablehnung einer Zweiklassenschule. Offenbar fürchte man sich, so die Grünen, dass die etablierte einsprachige (deutsche) Schule gegenüber einer mehrsprachigen Schule das Nachsehen hätte. „Alle Achtung, aber dass ein Bildungslandesrat der eigenen Schule so schlechte Noten gibt, ist wirklich allerhand“, kritisiert Keitsch.
Nach Ansicht der Grünen sei es offensichtlich, dass viele Schüler und Schülerinnen und Eltern das Bedürfnis nach einer mehrsprachigen Schule hätten. Dies würde dadurch ersichtlich werden, dass viele Kinder und Jugendliche den Kindergarten oder die Schule in ihrer jeweiligen Zweitsprache besuchen.
„Statt Brücken zu bauen und den Südtirolern und Südtirolerinnen in der Bildung mehr Wahlfreiheit zu geben, verputzt man die alten Mauern munter weiter“, schließt Keitsch.