Von: mk
Bozen/München – Wie berichtet, hängt seit Donnerstag an der S-Bahn-Station Karlsplatz im Herzen von München ein Großplakat im Stil der aktuellen Werbe-Kampagne der IDM. Nur der Inhalt ist anders. Auf dem Plakat steht „Südtirol sucht saubere Luft. Südtirol sucht sich.“ und prangert den angeblich „intensiven Pestizideinsatz“ in der Region an. Verantwortlich dafür ist das Umweltinstitut München. Landeshauptmann Arno Kompatscher spricht im Interview mit dem Tagblatt Dolomiten von einer „bodenlosen Frechheit“.
Wie berichtet, will das Land auch rechtliche Schritte ergreifen – einmal, weil das Südtirol-Logo missbräuchlich verwendet wurde und möglicherweise auch wegen Verleumdung.
„Da hat man es in München mit Leuten zu tun, die absolut verantwortungslos sind. Man kann diskutieren und ernsthaft mit dem Thema umgehen, aber nicht solche Aktionen starten“, erklärt Kompatscher gegenüber den „Dolomiten“. Der Landeshauptmann verlangte auch, dass sich der Malser Bürgermeister von der Aktion distanziert.
„Die Gemeinde Mals hat nichts mit dieser Aktion in München zu tun“, betont Bürgermeister Ulrich Veith im Interview mit dem Tagblatt Dolomiten. Er selbst habe davon nichts gewusst. „Diese Aktion ist viel zu aggressiv und der völlig falsche Weg“, erklärt Veith.
Dass das Plakat nicht ganz sachlich ist, um es schlicht auszudrücken, untermauert auch der Direktor des Südtiroler Bauernbundes, Siegfried Rinner. Er spricht im Interview mit dem Tagblatt Dolomiten von „Panikmache und Falschinformation“.
Was viele Kommentatoren von Südtirol News bereits bemerkten, wird nun von Rinner laut „Dolomiten“ bestätigt: „Auf dem Plakat, das gegen Pestizide gerichtet ist, wird ein Bio-Bauer beim Ausbringen von Stäube-Schwefel gezeigt. Wie man sieht, nehmen es diese Herren mit der Wahrheit nicht wirklich so genau.“ Immerhin entbehrt diese Tatsache nicht einer gewissen Ironie.
„Diese Aktion richtet nicht nur einen riesigen Schaden für die heimische Landwirtschaft an, sondern einen Schaden für ganz Südtirol“, betont Rinner laut „Dolomiten“. Dass sich der Bauernbund der Klage des Landes anschließt, werde in Erwägung gezogen.
Die ausführlichen Interviews lest ihr in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts Dolomiten!