Von: mk
Bozen – Zwei Schritte vor und drei zurück – das ist der Eindruck, der laut den Grünen vom Verkehrsgipfel Ende der letzten Woche geblieben ist. „Die Tiroler Landesregierung arbeitet seit Jahren mit mutigen Maßnahmen auf eine Reduzierung des Schwerverkehrs auf der Brennerachse hin – und immer wieder kommen die Bremsaktionen aus Brüssel. Eine traurige Ironie, die sich leider auch beim letzten Gipfeltreffen wiederholt hat – mit Schützenhilfe Italiens“, erklären die Landtagsabgeordneten Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler sowie die Ko-Landesvorsitzenden der Grünen, Marlene Pernstich und Felix von Wohlgemuth.
Als „Superbelastete“ könnten Südtiroler das nicht schweigend hinnehmen. Die Brennerachse sei die meistbefahrene Alpenroute. Durch die fatale Kombination aus Billigsprit in Österreich und Billigmaut in Italien habe sie einen perversen Magneteffekt – erdrückend für die Menschen und für die Umwelt im Alpenraum.
Nachtfahrverbot, sektorales Fahrverbot, Blockabfertigung und Geschwindigkeitsbegrenzung – die Rezepte des Bundeslands Tirol seien notwendige, konsequente Ansätze. „Der Ruf nach Mautanhebung, Geschwindigkeitsbegrenzung und Stundenkontingente dringt, etwas schüchtern aber doch, auch aus Südtirol, wird aber angesichts der Äußerungen der italienischen Ministerin und der EU-Kommissarin zu den Tiroler Maßnahmen wohl ungehört verhallen. Dabei müssten sich die Verantwortlichen in den Ländern, aber auch die EU-Kommission, darüber im Klaren sein, dass die Frage des explodierenden Schwerverkehrs nicht nur eine wirtschaftliche Seite hat, sondern dass es hier in erster Linie um die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner entlang der Autobahn geht“, erklären die Grünen.
Sie unterstreichen ein weiteres Mal, dass die Untertunnelung der Brennerachse wenn dann nur in einem Gesamtkonzept Sinn ergebe, das von den verkehrspolitischen Maßnahmen ausgehe. „Und vielleicht erinnert sich auch jemand daran, dass der Dreierlandtag mehrmals die Umsetzung der Alpentransitbörse beschlossen hätte. Eigentlich“, betonen die Grünen abschließend.