Von: mk
Bozen – Das Land Südtirol sei dem gesamtstaatlichen Netzwerk der öffentlichen Verwaltungen gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität RE.A.DY beigetreten.
Dies Südtiroler Grünen freuten sich über diese Meldung und darüber, dass auch die Landesregierung ein wichtiges Zeichen für eine selbstbestimmte sexuelle und geschlechtliche Identität setzt. Einige Südtiroler Gemeinden sind, nicht zuletzt auf Grund der Bestrebungen der Grünen, seit einiger Zeit Mitglied des Netzwerkes. Dass das Land folgt, sei ein wichtiger und richtiger Schritt.
Nun stehe aber in der italienischen Variante der Pressemitteilung des Landespresseamtes, dass es sich hier nur um einen symbolischen Beitritt handelt, beklagen die Grünen. „Dieses Netzwerk lebt aber von konkreten Aktionen und nicht von fadenscheinigen Lippenbekenntnissen“, betonen Felix von Wohlgemuth und Marlene Pernstich von den Grünen.
Dieser kleine aber feine Unterschied zeige wieder einmal die Diskrepanz zwischen den Regierungspartnern. „Darin ist klar die homophobe Handschrift der Lega zu erkennen, welche sich gegen einen formalen Beitritt zum Netzwerk stellt. Man wolle sich nicht in Genderprojekten oder Ähnlichem engagieren, lies Landesrat Giuliano Vettorato verlautbaren“, erinnern die Grünen.
Die Südtiroler Grünen fordern nun Aufklärung, wie der angebliche „Beitritt“ des Landes Südtirol zum Antidiskriminierungsnetzwerk RE.A.DY zu verstehen ist, ob es hier nur um eine politische Alibiaktion handelt oder ob sich das Land klar gegen Homophobie und Diskriminierung bekennt und den schönen Worten auch konkrete Taten folgen werden.