Von: luk
Bozen – In Bezug auf die Diskussionen rund um den Grünen Pass mahnt der Südtiroler Jugendring (SJR) die Minderjährigen nicht zu vergessen. „Minderjährige können nicht selbst entscheiden, ob sie geimpft werden wollen oder nicht – das obliegt ihren Erziehungsberechtigten. Zudem ist zu bedenken, dass Testen mit Kosten verbunden ist. Dieses stellt insbesondere einkommensschwache Familien vor große Herausforderungen“, nimmt Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende, Stellung. „Geht man davon aus, dass ein Test acht Euro kostet und dass er 48 Stunden lang gültig ist, so kommt auf eine Familie mit mehreren Kindern eine beträchtliche Mehrbelastung zusammen, die dazu führt, dass Tätigkeiten gestrichen werden“, gibt Rainer zu bedenken.
Nicht zuletzt sind auch im jungen Ehrenamt viele Minderjährige aktiv, die, anders als viele ehrenamtlich tätigen Erwachsene, den Grünen Pass nicht unbedingt brauchen, außer ab dem 15. Oktober im Ehrenamt. Eine Neuerung, die nun zum Problem wird: „Wir haben schon erste Rückmeldungen erhalten, dass einzelne Ortsgruppen unserer Mitgliedsvereine ihre Tätigkeiten aussetzen werden, da die Pflicht zum Grünen Pass Kosten erzeugt, die sich nicht arbeitende minderjährige Jugendliche auf Dauer nicht leisten können“, zeigt sich Kevin Hofer, SJR-Geschäftsführer, besorgt.
Der SJR plädiert für kostenlose Tests für alle Minderjährigen. „Es geht vor allem darum, dass der Grüne Pass nicht dazu führt, dass die Teilhabe am sozialen Leben für Minderjährige eingeschränkt wird“, argumentiert Rainer, die einmal mehr betont, wie wichtig soziale Kontakte für die Entwicklung junger Menschen sind. „Wenn wir unseren Kindern und Jugendlichen, die unter den Einschränkungen der Lockdowns und des Fernunterrichtes bereits stark gelitten haben, soziale Kontakte und ein Stück mehr an Normalität zukommen lassen wollen, dann braucht es ab dem 15. Oktober gratis Tests für alle Minderjährigen“, mahnt Rainer.