Team K ruft zu Handlung auf

Hausärztemangel: “Abwarten ist keine Option”

Dienstag, 07. März 2023 | 12:22 Uhr

Bozen – Abwarten und dann Tee trinken, scheint die Devise der Landesregierung zu sein, wenn es um das Gesundheitswesen und speziell um Lösungsansätze wie beim Hausärztemangel geht. Das schreibt der Team-K-Landtagsabgeordnete Franz Ploner in einer Aussendung. “Ein Beschlussantrag des Team K in der März-Landtagssitzung zeichnet die verschiedenen Problematiken in der basismedizinischen Versorgung auf und fordert die Landesregierung auf, längst überfällige Maßnahmen zu ergreifen. Die Situation des Hausäztemangels spitzt sich immer mehr zu, deshalb liegt ein dringender Handlungsbedarf vor“, erklärt Franz Ploner, Landtagsabgeordneter sowie ehemaliger Arzt und Krankenhausleiter.

Der im Landtag eingereichte Beschlussantrag von Franz Ploner des Team K stellt die allgemeine Situation des Hausärztemangels in den Mittelpunkt der Diskussion. “Anlass hierfür ist die steigende Rate an Pensionierungen bzw. auch an Kündigungen und das Fehlen an Fördermaßnahmen für junge, motivierte Ärzte. In Südtirol gibt es derzeit 288 Ärzte für Allgemeinmedizin (Stand 2022). Bereits jetzt sind fast 80 Hausarztstellen im Land unbesetzt.  Bis zum Jahre 2031 werden mehr als 100 Hausärzte in den Ruhestand gehen, zusätzlich zu den jetzt schon fehlenden ca. 80 Allgemeinmediziner*innen. Derzeit sind am Institut für Allgemeinmedizin an der Claudiana zwölf Ärzte im ersten Ausbildungsjahr, zwei Ärzte im zweiten und elf Ärzte im dritten Ausbildungsjahr. Angesichts dieser Perspektiven für die nächsten Jahre, ist Handlungsbedarf absolut notwendig.”

Mit dem Beschlussantrag soll die Landesregierung verpflichtet werden, “längst überfällige und teilweise vereinbarte Maßnahmen für die Hausärzte anzugehen, so wie die Ausstattung der Hausarztpraxen mit Instrumentaldiagnostik, die Bezahlung für die Arzthelferin, die rasche Umsetzung der Digitalisierung und Vernetzung mit Seniorenheimen, Krankenhäusern, Laboren usw. Ziel soll es sein, die Ansiedlung von Hausärzten auch in der Peripherie wieder attraktiver zu machen. Dies wären nur einige Maßnahmen, fast wie Tropfen auf dem heißen Stein, die aber langfristig Verbesserungen in der vom Landeshauptmann so viel zitierten Nahversorgung der Bevölkerung bringen könnten. Ich bin gespannt, ob die Landesregierung hier endlich aktiv wird, oder ob das ‘Schönreden’ von Statistiken weitergeht“, meint abschließend Dr. Franz Ploner.

Von: luk

Bezirk: Bozen