Von: mk
Bozen – An diesem Sonntag, 30. Juni, ist es wieder soweit, wenn in ganz Tirol das Herz-Jesu-Fest gefeiert wird und die traditionellen Herz-Jesu-Feuer auf Tirols Bergen entzündet werden. “Der Herz-Jesu-Sonntag stellt einen über 200 Jahre alten Brauch dar, an dem wir in besonderer Weise unsere Verbindung zu unserer Heimat zum Ausdruck bringen und uns auf unseren Zusammenhalt und unsere Geschlossenheit besinnen sollten. Aus diesem Grund laden wir Jung und Alt in ganz Südtirol dazu ein, diesen Tag mit diesem Bewusstsein wahrzunehmen und an den Feierlichkeiten dieses Festes teilzunehmen”, betont SVP-Obmann Philipp Achammer.
Die Herz-Jesu-Feuer finden ihre Wurzeln im Jahr 1796, als die Tiroler Landstände von den Truppen Napoleons bedroht wurden und somit ihr Land dem “Heiligsten Herzen Jesu” anvertraut haben. Dieses Gelöbnis wird seither in jedem Jahr am dritten Sonntag nach Pfingsten erneuert und stellt somit einen wichtigen Brauch des gelebten Tirolertums dar. “Die Bergfeuer am Abend machen auch heute noch unsere Liebe zu unserer Heimat sichtbar”, sagt Philipp Achammer.
Das Herz-Jesu-Fest beschränkt sich aber nicht nur auf die Bergfeuer am Abend: Das Aushängen der Tiroler Fahnen sowie die feierlichen Gottesdienste und Prozessionen am Vormittag geben dem Herz-Jesu-Sonntag zudem einen festlichen Charakter, der diesen zu einem der wichtigsten Tiroler Feiertage macht. “Wir sind stolz auf diese Tradition und wir bedanken uns bei allen Ehrenamtlichen und Vereinen, die einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass dieser Brauch auch heute noch, über 200 Jahre nach dessen Begründung, noch so lebendig gestaltet wird”, so der SVP-Obmann. Dies sei laut SVP-Obmann Philipp Achammer die Voraussetzung dafür, dass dieser Brauch auch in Zukunft noch gefeiert wird und den zukünftigen Generationen weitergegeben werden kann.
STF: Herz-Jesu-Fest steht für Selbstbestimmung
„Das Herz-Jesu-Fest steht wie kein anderer Brauch für den Wunsch der Tiroler nach Selbstbestimmung und ist am Vorabend der hundertjährigen Fremdbestimmung Südtirols durch Italien aktueller denn je“, erklärt hingegen die Süd-Tiroler Freiheit.
Das Herz-Jesu-Fest sei keine Folkloreveranstaltung, sondern in Tirol deshalb eingeführt worden, um den Schutz des Landes vor Krieg, Teilung und Fremdbestimmung zu erbeten. „Nicht umsonst fand auch die Feuernacht im Jahre 1961 am Herz-Jesu-Sonntag statt“, erklärt die Bewegung.
„Es tut daher not, sich am Herz-Jesu-Sontag an all jene Männer und Frauen in dankbarer Erinnerung zu besinnen, die sich für die Freiheit und Einheit Tirols eingesetzt haben. Insbesondere den Freiheitskämpfern der 60-er Jahre gebührt Dank und Anerkennung, denn sie haben ihren Einsatz für die Heimat ― von dem wir durch die Autonomie heute alle profitieren ― mit Folter, Gefängnis, Exil und Tod bezahlt“, so die Süd-Tiroler Freiheit.
Die Bewegung ruft die Bevölkerung dazu auf, am Sonntag an den Feierlichkeiten zum Herz-Jesu-Fest teilzunehmen und als „sichtbares Bekenntnis zur Einheit Tirols und zur Selbstbestimmung Südtirols“ die Tiroler Fahne zu hissen.