Von: mk
Kastelruth – Am Sonntag ist Matteo Salvini auf Wahlkampftour in Südtirol unterwegs. Zu den sieben Etappen, die auf dem Programm stehen, zählte auch ein Zwischenstopp beim 34. Kastelruther Spatzenfest. Norbert Rier und seine Spatzen haben es sich dabei nicht nehmen lassen, auf der Bühne mit dem Lega-Chef auf die „Gmiatlichkeit“ anzustoßen.
Von 10.30 bis 22.30 Uhr waren Auftritte von Salvini in fünf Orten in Südtirol geplant. Gestartet wurde in Leifers, im Verlauf des Nachmittags ging es nach Brixen – und dann weiter nach Bozen und Meran.
Vor dem Termin in Brixen tauchte Matteo Salvini gegen 13.00 Uhr tatsächlich auf dem 34. Kastelruther Spatzenfest auf. Den Veranstaltern hatte der Innenminister sein Kommen offiziell nicht angekündigt. Trotzdem schien die Stimmung gut gewesen zu sein, wie man es eben vom traditionellen Zeltfest der Kastelruther Spatzen gewohnt ist.
Zu einem Auftritt auf der Bühne ist es ebenfalls gekommen. Norbert Rier und seine Spatzen haben mit Salvini angestoßen und ein „Prosit der Gemiatlichkeit“ gesungen. Ob Salvini das auch verstanden hat?
Ein Bier getrunken hat Salvini dann unter anderem auch mit der ehemaligen Skirennläuferin Denise Karbon.
Dann ging es, wie im Wahlkampf üblich, um die Konfrontation mit dem Publikum – mit Fans, Schaulustigen und potentiellen Wählern. Auch das eine oder andere Selfie wurde geschossen.
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SVP reagiert: “Hüten wir uns vor falschen Rattenfängern”
Die Plattform Heimat der SVP reagierte kritisch auf Salvinis Auftritt. Er sei nach Südtirol gekommen, um die italienische mit der deutschen Gemeinschaft zu vereinen, „die ein bisschen mehr Sicherheit und Arbeit und ein bisschen weniger Migranten wollen“ und weiter “sono al servizio di questa comunità per difendere i confini e la sicurezza di questo paese”, habe Salvini am Sonntag auf der Bühne des Spatzenfestes erklärt.
“Wir von der Plattform Heimat in der SVP sind der Meinung, dass wir niemanden von auswärts brauchen, der hier in Südtirol die Grenzen sichert. Wenn schon geht es um die Sicherung der EU-Außengrenzen. Wenn es jemand wie ein Innenminister bei uns in Südtirol sagt, dann ist es definitiv der falsche Ort und das falsche Land – geschweige denn auf der Bühne eines Volksfestes wo mehrere Europäische Gäste aus nah und fern zu Gast sind – dies alleine ist schon sehr bedenklich”, kritisiert Michael Epp, Sprecher der Plattform, in einer Aussendung.
“Wir Südtiroler haben lange genug für die offene Brennergrenze gekämpft und es war Landeshauptmann Arno Kompatscher, der sie schlussendlich offen gehalten hat. Nicht nur weil Europäische Binnengrenzen im Sinne eines wahren Europas offen bleiben müssen, sondern weil gerade die offene Brennergrenze die Unsichtbarmachung einer Unrechtsgrenze bedeutet”, so Epp.