Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit

Immer öfter wird der Strom abgedreht

Mittwoch, 04. Dezember 2019 | 09:16 Uhr

Bozen – Strom- und Gaslieferanten haben oftmals das Problem, dass Kunden ihre Rechnungen spät oder oft gar nicht bezahlen. Deshalb hat die Süd-Tiroler Freiheit eine Anfrage im Landtag eingereicht, um unter anderem herauszufinden, wie hoch die Außenstände in den letzten drei Jahren waren und wie viele Kunden in den besagten Jahren eine Strom- oder Gassperre erhalten haben. Die Antwort ist da. Die Zahlen haben es in sich.

Für die Beantwortung der Anfrage wurde stellvertretend für die zahlreichen Unternehmen Alperia für Strom und Gas herausgegriffen. Alle Werte beinhalten sowohl Unternehmen als auch Haushalte.

Strom

Die Außenstände bei der Stromversorgung steigen von Jahr zu Jahr. So gab es allein im letzten Jahr unbeglichene Stromrechnungen in der Höhe von 2.640.729,39 Euro. Im Jahr 2017 waren es 2.150.779,11 Euro und im Jahr 2016 2.043.366,26 Euro.

Auch die uneinbringlichen Forderungen bei der Stromversorgung haben einen Anstieg zu verzeichnen. Im letzten Jahr waren es 227.638,46 Euro, die nicht mehr bezahlt werden (können). Im Jahr 2017 waren es noch 135.624,59 Euro und im Jahr 2016 60.048,17 Euro.

Infolgedessen gibt es auch immer mehr Kunden, denen der Strom gekappt wird. Im letzten Jahr erhielten insgesamt 4.750 Kunden eine Stromsperre. Im Jahr 2017 waren es 2.112 und im Jahr 2016 2.066.

Gas

Die Außenstände bei der Gasversorgung hingegen sinken. Wo es im Jahr 2016 noch Außenstände in Höhe von 502.003,83 Euro gab, sind es im Jahr 2017 nur noch 387.206,61 Euro und im letzten Jahr 373.326,52 Euro.

Die uneinbringlichen Forderungen bei der Gasversorgung sind aber gestiegen. Im letzten Jahr mussten auch hier insgesamt 69.231,43 Euro an Rechnungen abgeschrieben werden, die nicht mehr bezahlt werden (können). Im Jahr 2017 waren es noch 38.159,98 Euro und im Jahr 2016 18.307,16 Euro.

Eine Gassperre haben im letzten Jahr insgesamt 1.833 Kunden erhalten. Im Jahr 2017 waren es 764 und im Jahr 2016 614.

„Die Gründe für diesen dramatischen Anstieg sind vielfältig: Es gibt sicher einige Kunden, die einfach nur säumig sind; sehr viele Menschen kommen aber schlichtweg mit ihrem Einkommen im Hochpreisland Südtirol nicht mehr über die Runden“, ist die Bewegung überzeugt.

Die Süd-Tiroler Freiheit wird daher nochmal die Landesregierung mit dem Thema konfrontieren, um in Erfahrung zu bringen, wie sich die negative Entwicklung in den vergangenen Jahren erklärt.

Von: mk

Bezirk: Bozen