Politik setzt auf weiche Linie

Impfpflicht: Landesregierung sieht von Strafen und Ausschlüssen ab

Dienstag, 13. Februar 2018 | 11:36 Uhr

Bozen – Die Südtiroler Landesregierung will Eltern von nicht geimpften Kindern nicht die Rute ins Fenster stellen.

Auch nach dem 10. März soll es keine Strafen und Kindergartenausschlüsse geben, wenn Kinder nicht geimpft sind. Medienberichten zufolge hat dies Landesrätin Martha Stocker bekräftigt.

In den kommenden Tagen wird Eltern von nicht geimpften Kindern ein Termin zugestellt. Sollten sich einige Eltern weigern, ihr Kind impfen zu lassen, werden sie zu verpflichtend zu einem Informationsgespräch über die Notwendigkeit von Impfungen eingeladen.

 

Pöder: “Geldstrafen für besorgte Eltern sind beschämend”

In vier Jahren hat das Land Südtirol über 400.000 Euro an Impfstrafen von Eltern eingehoben. Das geht aus der Antwort von Landesrätin Martha Stocker auf eine Landtagsanfrage des Abgeordneten Andreas Pöder hervor.

„Damit hat das Land in den letzten vier Jahren im Durchschnitt rund 80.000 Euro an Imfpstrafen von Südtiroler Eltern eingehoben“, so Pöder.
„Mit Impfstrafen werden im Prinzip besorgte Eltern dafür bestraft, dass sie sich nicht dem Diktat der Impflobby beugen und einen medizinischen Eingriff am gesunden Körper ihrer Kinder vornehmen lassen wollen.“

Pöder bezeichnet die Impfstrafen gegen besorgte Eltern als beschämend.

„Die Bevormundung der Bürger, insbesondere der Eltern, kennt kaum mehr Grenzen“, so Pöder

Von: mk

Bezirk: Bozen