Pöder deckt auf

“Impfrate bei Ärzten geheim – bei Kindern künftig offen”

Montag, 03. Juli 2017 | 15:52 Uhr

 

Bozen – “Die Landesregierung weiß offiziell nicht über die Impfraten bei den Ärzten und beim Sanitätspersonal Bescheid. Plötzlich erklärt Landesrätin Martha Stocker die Impfdaten der Ärzte zu sensiblen schützenswerten Daten, während nach neuem Impfdekret künftig jeder über die Impfsituation der Südtiroler Kinder Bescheid wissen wird”, so der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder.

Seit Jahren wird über die teils niedrige Durchimpfungsrate bei Ärzten und Sanitätspersonal spekuliert. Erst kürzlich hat der Corriere della Sera eine Statistik veröffentlicht, wonach die Impfrate bei Ärzten und Sanitätspersonal teils deutlich niedriger ist als bei der Normalbevölkerung. Andreas Pöder hat nun in einer Landtagsanfrage Aufklärung über die Durchimpfungsraten der Südtiroler Ärzte verlangt.

Landesrätin Martha Stocker antwortet, dass die Impfdaten sensible persönliche Daten seien die geschützt werden müssten. Man habe diese Daten nicht.  Es gebe keine digitale Datenbank über den Impfstatus der Ärzte und des Sanitätspersonal.

Pöder bezeichnet diese Antwort als “plötzliche Zurückhaltung der Landesregierung bei den Impfdaten der Ärzteschaft. Das neue Impfdekret wird einer Vielzahl von bislang unbefugten die Impfdaten von zehntausenden Kindern und somit Familien in Südtirol eröffnen, vom Schulpersonal, über Kindergartenpersonal, Privatschulen, Kitas und Kinderhorten. Aufgrund der Sanktionen wie Nichtzulassung zum Kindergarten und der begrenzten Zahl von Nichtgeimpften in Schulklassen wird künftig jeder Über die Impfsituation und Impfdaten von vielen Kindern und Familien Bescheid wissen. Und die Impfraten der Südtiroler Ärzte werden plötzlich als sensibel und schützenswert bezeichnet, obwohl gerade diese die Eltern vom Impfen überzeugen oder sie gar dazu zwingen sollen”, kritisiert Pöder. “Damit wird das gesamte Impfsystem in Südtirol wiederum um ein Stück unglaubwürdiger.”

Von: luk

Bezirk: Bozen