Israel gab an, rund 2.000 militärische Ziele angegriffen zu haben

Israel: 250 Hisbollah-Mitglieder seit Bodenoffensive getötet

Freitag, 04. Oktober 2024 | 20:30 Uhr

Von: APA/dpa/Reuters/AFP

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Südlibanon rund 250 Mitglieder der Hisbollah getötet. “Es ist uns gelungen, der Hisbollah einen schweren Schlag zu versetzen”, sagte Armeesprecher Nadav Shoshani. Unter den Getöteten seien rund 20 Kommandanten, davon fünf Bataillonskommandanten. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 100 Hisbollah-Mitglieder etwa bei Nahkämpfen und bei Luftangriffen ums Leben gekommen.

Die Hisbollah äußerte sich dazu zunächst nicht. Israels Armee teilte weiter mit, insgesamt seien mehr als 2.000 militärische Ziele angegriffen worden, darunter Waffenlager und Abschussrampen. Israel hatte in der Nacht auf Dienstag eine “begrenzte Bodenoffensive” im Libanon begonnen. Seither starben nach früheren Angaben der Armee acht ihrer Soldaten. Am Freitag teilte die Armee mit, dass in einem Stützpunkt in Nordisrael zwei Soldaten bei einem Drohnenangriff durch pro-iranische Milizen aus dem Irak ums Leben gekommen seien.

In der Nacht auf Freitag hatte es auch massive israelische Bombardements in der Hauptstadt Beirut gegeben. Unbestätigten Berichten zufolge galt der Luftangriff Hashim Safi al-Din, Chef des Exekutivrats der Hisbollah-Miliz. Safi al-Din wird als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getöteten Hisbollah-Anführers Nasrallah gehandelt. Israel habe gegen Mitternacht ein Treffen der Hisbollah-Führung, bei dem auch Safi al-Din dabei gewesen sei, in einem unterirdischen Bunker bombardiert, meldete die “New York Times” unter Berufung auf drei israelische Beamte. Ob Safi al-Din zu der Zeit tatsächlich in dem Bunker war, sei noch unklar. Am Abend hieß es, dass drei Krankenhäuser im Land – in einem Vorort von Beirut sowie zwei Orten im Südlibanon – ihre Arbeit wegen der israelischen Angriffe einstellen mussten. Elf Rettungskräfte seien getötet worden.

Die Angriffe ereigneten sich, während Israels Truppen und Panzer zugleich gegen die Hisbollah im Südlibanon kämpfen. Erklärtes Ziel Israels ist es, die proiranische Schiitenmiliz von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude in den südlichen Vororten in arabischer Sprache zur Evakuierung aufgefordert.

Der wichtigste Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien wurde am Freitag durch Beschuss abgeriegelt. Der libanesische Verkehrsminister Ali Hamieh sagte, bei dem israelischen Angriff auf die syrisch-libanesische Grenze seien Gebiete im Libanon getroffen worden. Es sei ein vier Meter breiter Krater entstanden. Israelische Kampfflugzeuge hätten einen dreieinhalb Kilometer langen Tunnel unter der syrisch-libanesischen Grenze in der Nähe des Grenzübergangs Masnaa zerstört, teilte die Armee am Freitag mit. Der Tunnel sei so geräumig gewesen, dass große Mengen von Waffen hindurchgeschleust werden konnten. Er habe auch als Lagerraum für Kriegsmaterial gedient, betonte die Armee.

Städte und Ortschaften im Norden Israels wurden am Freitag erneut mit Raketen aus dem Libanon angegriffen. Am Abend hieß es vom Militär, es seien 180 Geschoße abgefeuert worden. Berichte über Opfer und Schäden gab es nicht.

Unterdessen wurde der bei einem israelischen Luftangriff vor einer Woche getötete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah an einem geheimen Ort “vorläufig” beigesetzt. Sein Leichnam solle so lange in dem vorläufigen Grab bleiben, bis eine öffentliche Trauerfeier möglich sei, hieß es am Freitag in Kreisen der Hisbollah. Grund dafür seien Befürchtungen, dass Israel während seiner Beisetzung angreifen könne.

Irans Außenminister Abbas Araghchi weilt indes zu Gesprächen im Libanon. Beobachter vermuten, dass es in den Gesprächen vor allem um die Nachfolge Nasrallahs geht. Der Iran ist engster Verbündeter der Hisbollah-Miliz, die nach dem Tod ihres Anführers enorm geschwächt ist. Vor Journalisten bekräftigte der Minister Drohungen gegen den Erzfeind Israel. “Wir haben nicht die Absicht, weiterzumachen”, sagte Araghchi. “Sollte Israel weitere Aktionen gegen den Iran unternehmen, wird unsere Antwort härter ausfallen”, drohte Irans Außenminister. “Unsere Reaktion wird angemessen und gut durchdacht sein”, fügte er hinzu. Begleitet wurde er unter hohen Sicherheitsvorkehrungen durch die libanesischen Streitkräfte.

Der Minister wird von zwei Abgeordneten sowie dem Chef des iranischen Roten Halbmonds, einer Schwestergesellschaft des Roten Kreuzes begleitet. Laut Außenamtssprecher Baghai erhält der Libanon bei dem Besuch eine Hilfslieferung mit zehn Tonnen Nahrungsmitteln und Medikamenten überreicht. Auch eine Hilfslieferung der Vereinten Nationen erreichte am Freitag den Libanon. Sie umfasse 30 Tonnen medizinische Hilfsgüter, mit denen zehntausende Menschen behandelt werden könnten, teilte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Hanan Balkhy, am Freitag im Onlinedienst X mit.

Der Widerstand gegen Israel wird nach den Worten des geistlichen und politischen Oberhauptes des Irans, Ayatollah Ali Khamenei, nicht nachlassen. Das gelte für die gesamte Region, sagte Khamenei am Freitag in Teheran. Israel werde niemals über die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon siegen. Beide radikale Organisationen gehören – wie auch die Houthi-Rebellen im Jemen und militante Gruppen im Irak sowie in Syrien – zur sogenannten Achse des Widerstandes, die vom Iran geführt wird.

In Israel wurde am Freitag der zweite Tag des jüdischen Neujahrsfestes begangen. Derweil hat die islamistische Hamas zu weltweiten Solidaritätsdemonstrationen von heute an bis zum ersten Jahrestag des Beginns des Gazakrieges am 7. Oktober aufgerufen. Auch in Wien sollte am Samstag und Sonntag ein “Palästina-Kongress” stattfinden, der von Vertretern der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) und der ÖVP scharf kritisiert wird.

Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den Gazakrieg. Seither greift die Hisbollah-Miliz im Libanon nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas Israel an.

Kommentare

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13 Kommentare auf "Israel: 250 Hisbollah-Mitglieder seit Bodenoffensive getötet"


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user6
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Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

denen muss man halt auf diese weise erklären, dass sie lieber friedlich sein sollten

OrtlerNord
1 Monat 6 Tage

gönnen und userle…
eure Kommentare sind widerlich und zeugen von einer absoluter skrupellosigkeit!
Die Hamas und die Hisbollah greifen Israel an und Israel ermordet überwiegend die Zivilbevölkerung! Das ist ein Kriegsverbrechen!
Und das hat auch nichts mit Antisemitismus zu tun den es werden immer mehr Israeli die gegen diese Kriege sind da sie niemals zu gewinnen sind sondern die Terroristen der Zukunft gezeugt werden!

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

ON wenn stellsch ins nor dein Masterplan vor wia aus dor Hamas Und Hisbollah Pfadfinder mochsch? 🤔 No nia gonz verstanden wos du dir do so zom phantasiersch und wia men sich des po dir in Naivistan so vorstellt.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage
P.s. wos a Kriegsverbrechen isch entscheidesch nit du sondern a Gericht des die Israeli nit interessiert. 😉 Und RECHT HOM SE! Wo kammp mor do hin wenn so a ahnungsloser naiver Zentraleuropäer wia du unfonget sich in die Sicherheitspolitik Israels einzumischen. Zuagschaug (wia se über Jahre Tunnelbauen, Aufrüsten und Planen) und nix getun hom se long genua. Hot jo prima funktioniert ON. Mir reden sowieso aneinander vorbei, i nimm es Motto gegenüber Israel dor Hamas, Hisbollah und dor Iraner ernst, du hingegen tuasch olm so als war des nit ernst gemeint und no makaberer: DU TUASCH OLM SO ALS WARS… Weiterlesen »
N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 6 Tage

@Goennenihrwichtigtuer Naivistan? Süß! Hier phantasiert nur einer täglich, DU!
Deine Menschenverachtung ist nicht zum aushalten!

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 6 Tage

@Goennenihrwichtigtuer Dein erster Satz ist toll! DOPPELGRINS!
Das selbe könnte man über Putin sagen! Demnach darf auch Putin dann tun was er will da es für ihn kein Gesetz und Gericht gibt? Das erklärst jetzt doch DU!

OrtlerNord
1 Monat 6 Tage

@Goennenihrwichtigtuer
Du bist das aller letzte!
Ein Kriegsverbrechen bleibt ein Kriegsverbrechen egal ob dies der Kriegsverbrecher akzeptiert oder nicht!
Und dein gschissener Netanjahu ist auch ein Kriegsverbrecher wie Putin.
Und das hat mit Antisemitismus überhaupt nichts zu tun sondern mit der gegenwärtigen israelischen Regierung!

OrtlerNord
1 Monat 6 Tage

@Goennenihrwichtigtuer
gebe dir mal ein Tipp
Bei arte gibt es in der Mediathek einen Film über Israel und den Mossad ab den 60 er Jahre da bekommt jeder überdeutlich was für ein Spiel dort gespielt wird.

Ischjolougisch
Ischjolougisch
Superredner
1 Monat 6 Tage

@N.G. flötest nicht du sonst immer das Lied, wer Wind säht wird Sturm ernten? Haben wir es dir nicht immer schon gesagt? Den Israelis soll man nicht zu oft auf den Schlips treten. Und was für.Müll faselst du überhaupt? Menschenverachtung?? bei den Geiseln fällt dir das nicht ein ?
Zivile Geiseln sind ein Kriegsverbrechen.
Bist schon ein seltsames Rumpelstilzchen.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

ON i gea von dir auf gor nix mehr ein bevor mir nit dein Masterplan erzählsch.. olls ondere isch Blabla.. also loss hören

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

“Civis Romanus sum” und jeder hot no gewusst wos passiert wenn men muant Geiseln zu nehmen. Die Olten Römer homs verstanden, die Israeli a und mir sein blauäugig

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
1 Monat 6 Tage

Und wers gaubt wird selig.

Kasknedel
Kasknedel
Tratscher
1 Monat 6 Tage

Tatsächlich ist das ganze Thema viel komplexer als man annehmen würde. Ich habe den ganzen Konflikt lange nicht verstanden und versucht mich etwas schlau zu machen. 2 Argumente stechen dabei besonders hervor.
1. Die Regierung in Israel ist eine zusammengewürfelter Haufen und spiegelt nicht das Israelische Volk wider.
2. Diese Regierung hat im Gazastreifen lange eine ähnliche Politik betrieben wie die Faschisten in Südtirol. 
Wenn man noch tiefer in die Materie eintaucht, landet man sogar im Römischen Reich. 
Wer also eine differenzierte Meinung zum Thema hat und diese auch mit Fakten und Argumenten belegen kann, ist herzlich willkommen. Gegenseitige Beleidigungen bringen nicht wirklich viel. 

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