Von: luk
Bozen – “Die Probleme mit der italienischen Post sind bekannt, werden aber immer schlimmer”, darauf macht Stefan Zelger, Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit aufmerksam. Anlass für diese Feststellung seien absurd lange Zustellungszeiten und überteuerte Tarife.
“Ein Empfänger im Süden Baden-Württembergs durfte sich gestern über Weihnachtsgrüße aus Südtirol freuen. Mit dabei die Einladung zu einer Veranstaltung, die vor drei Wochen stattfand. 53 Tage brauchte der Brief für eine Strecke, die man zu Fuß in 70 Stunden bewältigen würde”, so Zelger.
„Die ‚Poste Italiane‘ kann die wichtigen Grunddienste längst nicht mehr garantieren“ kritisiert Zelger. „Briefe kommen häufig zu spät oder gar nicht an, Zweisprachigkeits- und Proporzbestimmungen werden oftmals ignoriert und in vielen Filialen sind noch nicht einmal Briefmarken erhältlich!“ Ein Blick nach Europa zeige zudem: “Die Post funktioniert zwar nicht, dafür ist sie aber sehr teuer! Die Auslandstarife sind die höchsten Europas. Bei der inflationsbereinigten Preisänderung liegt Italien auf Platz zwei, ebenso bei den Inlands-Standardbriefen. Bezieht man die Kaufkraft in die Wertung ein, so weist Italien die höchsten Postpreise Europas auf (Quelle: Internationaler Preisvergleich der deutschen Post).”
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert angesichts dieser Bilanz einen Paradigmenwechsel der Landespolitik: „Es reicht nicht einfach Landesgeld in eine nicht funktionierende Struktur zu stecken. Die Beiträge des Landes an die Post dienen bisher dem Zweck, dass ein schlechter Dienst nicht noch schlechter wird. Langfristig muss eine eigene Landespost das Ziel sein, so wie es in anderen autonomen Gebieten Europas bereits der Fall ist“, bekräftigt Zelger abschließend.