Von: mk
Bozen – Die Jugendbeiräte für die deutsche und ladinische Sprachgruppe haben sich mit der Regierungsvereinbarung der laufenden Legislatur befasst und “begrüßen” diese.
Positiv fällt die nun vorliegende Stellungnahme der Landesjugendbeiräte für die deutsche und ladinische Sprachgruppe zur Regierungsvereinbarung für die laufende Legislaturperiode aus, das Südtiroler Volkspartei und Lega Salvini Alto Adige – Südtirol ausgearbeitet haben. Wie angekündigt, haben sich die Beiräte intensiv mit der Regierungsvereinbarung befasst und sehen darin zahlreiche Jugendanliegen berücksichtigt.
“Junge Menschen werden wiederholt erwähnt und berücksichtigt. Bereits der erste Punkt der Vereinbarung ist der Jugend gewidmet”, heißt es in der Stellungnahme. Die Landesjugendbeiräte finden es besonders positiv, dass die Regierungskoalition Maßnahmen zur Förderungen der Eigeninitiative von jungen Menschen sowie der Jugendkultur und der Schaffung von Freiräumen für Kinder und Jugendliche setzen will. Vor allem die Förderung derjungendkulturellen Subkulturen ist ein großes Anliegen der Landesjugendbeiräte. Es sei unerlässlich, dass der Jugendkultur mehr Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit zuteilwerde. Genauso wichtig sei die Kommunikation zwischen Jugend und Politik, welche im spezifischen zwischen den zuständigen Landesräten und den Landesjugendbeiräten sogar noch ausgebaut werden könnte.
Des Weiteren begrüßt der Landesjugendbeirat vor allem den Ausbau des Konzepts der politischen Bildung sowie die kontinuierliche Verbesserung des dualen Aus- und Fortbildungssystems. In Bezug auf die Ausbildung unterstützt der Landesjugendbeirat auch die Forderung des Landesbeirats für Schüler nach einer Anpassung der Lehr- und Lerninhalte im Bereich der Digitalisierung, um die digitalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu steigern und die Vorteile der Digitalisierung gezielt nutzen zu können. Die Mehrsprachigkeit sollte im Schulsystem praktiziert werden, um “die Südtiroler Jugend auf das Leben und die Arbeit in unserer mehrsprachigen Realität vorzubereiten”.
Ein weiteres Anliegen der Landesjugendbeiräte ist das leistbare Wohnen. Vor allem in Tourismushochburgen seien die Miet- und Kaufpreise der Immobilien für Jugendliche alles andere als erschwinglich. Eine verstärke Zusammenarbeit und Beratung der Landesjugendbeiräte dahingehen wäre sicherlich sinnvoll. Ebenso sprechen sich die Landesjugendbeiräte für die gemeinschaftliche Nutzung von Flächen wie beispielsweise das Cohousingoder Coworking aus.
Die angestrebte verbesserte Absicherung der ehrenamtlich Tätigen wird als ein weiterer wichtiger Punkt der Regierungsvereinbarung erachtet. “Ohne pragmatische und effektive Maßnahmen zur Erleichterung des Ehrenamts wird es immer schwieriger Menschen zu finden, die diesen wertvollen Tätigkeiten nachgehen”, schreiben die Landesjugendbeiräte.
Des Weiteren unterstreicht der Landesjugendbeirat, dass die Landesregierung sich verstärkt für Europa einsetzen sollte. Das Bewusstsein der Jugendlichen für die europäische Einheit muss verankert und gestärkt werden und zwar nicht nur im Hinblick auf die diesjährigen Europaparlamentswahlen, sondern nachhaltig. “Denn wie in der Regierungsvereinbarung betont wird, hat die europäische Integration Südtirol bedeutende Vorteile gebracht. Daher muss dieser Weg auch in Zukunft weiter bestritten werden”, schließen die Jugendbeiräte ihre Stellungnahme.
Die Landesjugendbeiräte, von denen es einen für jede Sprachgruppe gibt, werden alle drei Jahre neu bestellt. Die neuen Beiräte sind seit Ende 2018 und bis 2020 im Amt. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Landesregierung zu Jugendthemen zu beraten. Die Beiräte erstellen außerdem Gutachten zum Jahresplan zur Finanzierung der Jugendarbeit und bei der Erarbeitung von Gesetzen und Studien ab. In regelmäßigen Sitzungen befassen sich die Beiräte Jugendthemen und Jugendanliegen und geben Stellungnahmen ab. Dem deutschen Jugendbeirat sitzt Verena Mittelberger vor, dem ladinischen Lena Mulser.