Von: mk
Verdings – Während manch einer noch darüber diskutiert, ob der Klimawandel tatsächlich ein ernst zu nehmendes Phänomen sei, drängen der schnelle Rückgang der Gletscher, die ansteigenden Meeresspiegel sowie sommerliche und winterliche Wetterkapriolen Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft längst zu einem beherzten Eingreifen. Mit der energetischen Sanierung zweier öffentlicher Gebäude in der Fraktion Verdings hat die Gemeinde Klausen nicht nur die Infrastrukturen optimiert, sondern einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emmissionen und damit zur Eindämmung des Klimawandels geleistet.
Im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE, hat die Gemeinde Klausen zwei Projekte zur energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude umgesetzt. Es handelt sich hierbei um die energetische Sanierung der Grundschule und der Feuerwehrhalle Verdings.
Neben den baulichen Optimierungen setzte die öffentliche Verwaltung auch auf Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen der Bevölkerung. So veranstaltete sie am 13. Dezember 2018 in Kooperation mit dem Ökoinstitut Südtirol einen Informationsabend zum Thema „Gebäudesanierungen“ im Vereinshaus von Verdings. Die Abendveranstaltung stand im Zeichen der erzielten Verbesserungen durch die vorgenommenen, energetischen Sanierungen der beiden öffentlichen Gebäude in Verdings.
Bürgermeisterin Maria Anna Gasser Fink verwies zu Beginn der Veranstaltung auf die ressourcen- und klimatechnische Wichtigkeit des Vorhabens und unterstrich als erfreulichen Effekt der Sanierungsarbeiten das deutlich behaglichere Raumklima in den sanierten Gebäuden. Welche baulichen Maßnahmen dafür umgesetzt wurden, um die spürbare Verbesserung in den Räumen zu erreichen, erläuterten Arch. Dr. Stefan Gamper für die Grundschule und Per. Agr. Michael Bergmeister für die Feuerwehrhalle.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Zuhörer von den aus der energetischen Sanierung resultierenden Einsparungen. So konnte der jährliche Primärenergieverbrauch in der Grundschule um 70 Prozent, in der Feuerwehrhalle sogar um 73 Prozent reduziert werden. Die geschätzte jährliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen liegt bei knapp 70 Prozent in der Grundschule und bei 64,5 Prozent in der Feuerwehrhalle Verdings.
Mit berechtigtem Stolz präsentierte Arch. Dr. Stefan Gamper den vor kurzem verliehenen KlimaHaus Energieausweis, der nachweislich belegt, dass die Grundschule Verdings den Sprung von Energieklasse F zu Energieklasse B geschafft hat. Im Fall der Feuerwehrhalle Verdings ist die Veränderung sogar noch eindrucksvoller: Aus der vormaligen Energieklasse G ist die Feuerwehralle in die Energieklasse B aufgestiegen.
Emilio Vettori, Mitarbeiter des Ökoinstituts, machte darauf aufmerksam, dass es damit allein noch nicht getan sei. Obwohl die Gemeinde Klausen mit den umgesetzten Maßnahmen eine Vorbildfunktion einnimmt, sei es notwendig, das Thema weiterhin zu verfolgen. Er verwies auf eine Fördermaßnahme für private Bauherren und Unternehmen zur Förderung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Die entsprechenden Gesuche können vom 1. Jänner bis 31. Mai 2019 beim Amt für Energieeinsparung der Autonomen Provinz Bozen eingereicht werden.