Von: mk
Bozen – In Zusammenhang mit den Neuerungen bei der Kleinkindbetreuung Ende Juli 2019 meldet sich die Elterninitiative Kleinkindbetreuung Südtirol, die die ursprüngliche Petition gestartet hat und aufgrund dessen Änderungen vorgenommen wurden, zu Wort
Am 29 April wurde Landesrätin Waltraud Deeg und auch anderen das Ergebnis der Petition mit den 3.000 gesammelten Unterschriften übergeben. Deeg habe jedoch – anders als geschildert – bis heute nicht darauf reagiert und auch der runde Tisch habe nicht stattgefunden. „Und wir wurden bei der Lösungsfindung nicht miteinbezogen“, so die Elterninitiative.
Die Änderung des Beschlusses bezüglich der Kleinkinderbetreuung, insbesondere in Hinblick auf die Regelung der Abwesenheiten aufgrund von Urlaub und Krankheit entspreche nicht den Forderungen der Petition und liege auch nicht im Interesse der 3.000 Personen, die diese unterschrieben haben.
„Wir fordern weiterhin, dass Eltern ihre Kinder für sechs Wochen zu Hause behalten können, ohne dafür zahlen zu müssen. Die neue Beschlussabänderung gesteht den Eltern zwar eine vierte Urlaubswoche zu, jedoch auf Kosten der Genossenschaften, was wir auf keinen Fall wollten! Jeder Tag, der darüber hinausgeht, kommt den Eltern weiterhin teuer zu stehen. Es ist absurd, wenn Kleinkinder während des Urlaubs ihrer Eltern in die Kita oder zur Tagesmutter müssen, weil ‚Daheimbleiben‘ zu teuer ist“, erklären die Vertreter er Initiative.
Zusätzlich könnten nun von den Genossenschaften bis zu drei Schließungswochen genehmigt werden. Diese würden viele berufstätige Eltern einschränken. „Für viele Familien wären Schließungstage im Dezember oder August nicht tragbar und die Kinder wären wiederum nicht zu Hause, sobald die Eltern frei haben. Ein Rückschritt in punkto Flexibilität“, findet die Initiative.
„Unser Wunsch, dass Eltern ab dem dritten Krankheitstag des Kindes von der Tarifberechnung befreit werden, wurde nicht berücksichtigt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in solchen ‚Ausnahmesituationen‘ ohnehin schwer zu bewerkstelligen, doch seit Jänner müssen die Familien ab dem dritten Krankheitstag des Kindes zusätzlich den Betreuungstarif bezahlen. Diese Lösungen sind für die Familien und vor allem auch für die Genossenschaften nicht tragbar und entsprechen nicht unseren Forderungen. Wir wollen neue Regelungen, welche im Interesse der Kinder und Familien sind und die Situation der Genossenschaften nicht verschlechtern, um die Qualität der Betreuung und die Arbeitsbedingungen des Betreuungspersonales nicht zu beeinträchtigen“, so die Vertreter der Elterninitiative.
Nach dem Start der Petition habe es eine kurze Anhörung bei der Landesrätin Waltraud Deeg am 6. Februar 2019 gegeben. „Seitdem wurden wir allerdings nie mehr kontaktiert und auch bei der Lösungsfindung der Beschlussabänderung nicht mit einbezogen. Es gab keine Aussprache, keinen runden Tisch und auch unser Schreiben ist unbeantwortet geblieben“, betonen die Vertreter der Elterninitiative.