Von: luk
Bozen – Beim diesjährigen Dreier-Landtag der Europaregion Tirol–Südtirol–Trentino haben die Abgeordneten zahlreiche überregionale Initiativen beschlossen. Im Mittelpunkt standen dabei Strategien zur Klimawandelanpassung, nachhaltiger Tourismus, Biodiversität sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Klimaschutz und Bergwaldpflege
Einstimmig angenommen wurde ein Antrag zur Anpassung der Bergwälder an den Klimawandel. Gefordert werden unter anderem eine intensivere Pflege der Schutzwälder, Maßnahmen gegen Wildverbiss, eine Euregio-Bergwaldplattform sowie der Einsatz digitaler Technologien zur Überwachung. Ziel ist es, die Wälder als Lebens- und Erholungsraum, CO₂-Speicher und Schutz vor Naturgefahren zu sichern.
Grenzüberschreitender Bienenpfad
Mehrheitlich angenommen wurde ein weiterer Antrag zum Aufbau eines „Bienenpfads“ durch alle drei Euregio-Länder. Das Projekt soll Umweltbildung fördern, Bienen und Bestäuber schützen sowie touristisch und kulturell bedeutende Orte entlang der Route vernetzen. Vorgesehen sind unter anderem Infotafeln, barrierefreie Duftpfade und Bildungsangebote.
Nachhaltige Tourismusstrategie und Stiftungsprofessur
Zwei Anträge zum Thema Tourismus wurden zu einem gemeinsamen Vorschlag zusammengeführt und einstimmig beschlossen. Die Abgeordneten sprechen sich für die Entwicklung einer nachhaltigen, klimafreundlichen Euregio-Tourismusstrategie aus, die eine bessere Verteilung der Besucherströme, smarte Mobilitätslösungen und digitale Steuerungsinstrumente umfasst. Zudem soll die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für nachhaltige Tourismusentwicklung geprüft werden.
Weitere Beschlüsse
Ebenfalls behandelt wurden Anträge zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, zu Raststätten an Autobahnen, zur „Euregio-Pflanze des Jahres“ und zur Förderung der Demokratie in Europa und bei den Vereinten Nationen.
Ein Antrag zur Ratifizierung des Zusatzprotokolls zum Madrider Abkommen zur Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurde mehrheitlich angenommen – gegen die Stimmen der SVP, die die Zuständigkeit in Rom sah.
Der Dreier-Landtag tagte diesmal in Abwesenheit der Landeshauptleute Kompatscher und Fugatti. Begrüßt wurde zu Beginn der Präsident des Vorarlberger Landtags, Harald Sonderegger, der die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit betonte.
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