Von: mk
Bozen – Trotz ambitionierter Ziele ist die Umsetzbarkeit fraglich. So lautet das Fazit der Grünen zum Klimaplan der Landesregierung. Gleichzeitig kritisieren die Grünen in einer Presseaussendung, dass die Landesregierung dieses grundlegende Thema zwar mit diversen Stakeholdern erörtere, den Landtag aber völlig ignoriere.
Dem Klimapan selbst fehle es an „Aktionsgeschwindigkeit“. „Angesichts der rasenden Geschwindigkeit der Erderwärmung muss klar gesagt werden, dass die vielen ‚Studien, Konzepte und Arbeitsgruppen‘, die der Plan an allen Ecken und Enden vorsieht, keine Beschleuniger sind, sondern eher Platzhalter sind“, erklärt Brigitte Foppa.
Die Zeiten seien sehr kurz gesetzt. „Wenn wir bis 2030 den CO2-Ausstoß um 55 Prozent senken wollen, sind das pro Jahr rund acht Prozent. Das bedeutet, im Jahr 2024 mindestens acht Prozent weniger Individualverkehr, fünf Prozent weniger Warenverkehr, acht Prozent weniger fossile Heizungen, drei Prozent mehr biologische Landwirtschaft, usw. Damit das vorstellbar und umsetzbar wird, braucht es punktgenaue Maßnahmen, die sofort greifen müssen“, so die grüne Fraktionsvorsitzende.
Doch wie man aus den 80.000 Öl- und Gasheizungen aussteigt, wie man zu einer Nettoneuversiegelung Null im Jahr 2040 kommen will und vor allem wie das auch sozialverträglich und leistbar sein kann, davon sei im Plan kaum eine Spur. „In uns verhärtet sich der Verdacht, dass der Klimaplan ein ebenso hehres wie leeres Versprechen bleiben wird“, schließt Foppa.
Auch ein Klimaschutzgesetz wird es in dieser Legislatur nicht mehr geben. Die Zeiten sind knapp, und die Wahlen werden zeigen, ob es für Südtirol eine Klimaregierung geben wird.