Verordnung in Bozen sorgt für Unruhe

Klimatisiertes Geschäft? – die Tür muss sich schließen

Donnerstag, 06. April 2017 | 16:29 Uhr

Bozen – In Zusammenhang mit dem Beschluss des Bozner Gemeinderates, der vorsieht, dass beheizte oder klimatisierte Geschäftslokale im Gemeindegebiet nicht mit einer Vorrichtung versehen sein dürfen, die verhindern, dass sich die Türen der Geschäftslokale schließen, nimmt Bürgermeister Renzo Caramaschi Stellung.

Er bezieht sich dabei auch auf Äußerungen einiger Gemeinderäte, die während der Diskussion im Gemeinderat und in den Medien vordergründig eine Benachteiligung für die Unternehmen ausmachten. Außerdem wurde die Maßnahme als weitere Möglichkeit betrachtet, die Gemeindekassen zu füllen.

“Nachdem die Verordnung unterzeichnet worden ist, findet diese auf vernünftige Weise, guter Absicht und gutem Willen Anwendung. Die Gemeindeverwaltung verfolgt nicht das Ziel, irgendjemanden zu schaden oder zu schikanieren”, erklärte der Bürgermeister.

Es sei bedauerlich, dass Vertreter der Kategorien, die sich sonst auch um das Wohl der Stadt kümmern wollen, immer wieder das Negative sehen und üble Absicht hinter Entscheidungen vermuten würden, erklärte Caramaschi. Es sei schwer verständlich, wieso positive Beispiele des Klimaschutzes in anderen europäischen Städten, die eine Vorreiterrolle einnehmen, nicht auch in Bozen umgesetzt werden können. Gerade diese Akzente würden das Gesamtbild eines gelebten Klimaschutzes ausdrücken.

“Mit diesen und weiteren nachhaltigen Maßnahmen setzen wir auch ein Zeichen zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Durch die Anwendung des CO2-Plans, der im Jahr 2010 beschlossen worden ist, streben wir die Verringerung von CO2-Emissionen an und setzen uns Klimaneutralität als Ziel. Ganzjährig geöffnete Türen von Geschäftslokalen, Gastbetrieben und Lagerräumen sind genau das Gegenteil, was man bezwecken will, und das schlägt auch bei den Unternehmen mit enormen Energiekosten zu Buche”, argumentiert der Bürgermeister.

Durch Maßnahmen, wie die Abschaffung des Irpef-Zuschlages von vier Millionen Euro, die Verringerung der Abfallgebühr um sieben Prozent 1,8 Millionen Euro, die Reduzierung der Wassergebühren und die vorzeitige Tilgung der Darlehen könnten mehr als 5,8 Millionen Euro wieder in den Umlauf gelangen und würden maßgeblich zur Wertschöpfung beitragen. Dies alles seien Maßnahmen, die sich positiv auf die Brieftasche der Bürger und der Kaufleute in der Stadt auswirken, betonte Caramaschi.

Von: mk

Bezirk: Bozen