Sein Team sei ein frischer Wind

Köllensperger empfiehlt SVP, sich warm anzuziehen

Freitag, 22. März 2019 | 17:29 Uhr

Bozen – Der Landtagsabgeordnete Paul Köllensperger spart nicht mit Kritik an der SVP – vor allem, seit Fraktionssprecher Gert Lanz seiner Bewegung vorgeworfen hat, die Facharztausbildung nach österreichischem Modell nicht mitzutragen. Köllensperger spricht von Fake News – und er glaubt, die SVP sei nervös, weil sie ihre Macht im Lande schwinden sieht.

„Die neue Konkurrenz aus der liberalen Mitte scheint ihr sehr zuzusetzen. Schwindlige Allianzen mit den Europa-Feinden der Lega hier im Lande und den Autonomie-Feinden rund um Michaela Biancofiore in Europa bereiten den Wählerinnen und Wählern Kopfzerbrechen. Anstatt die Prioritäten für die Menschen im Land anzugehen, Stichwort leistbares Wohnen, eine würdigere Pflege und endlich Gehaltsverhandlungen mit dem eigenen Personal des Landes, werden Fake News abgedrückt nach dem Motto: Es ist bequemer, Überbringer unangenehmer Nachrichten anzuprangern, anstatt die Ursachen zu bekämpfen!“, erklärt das Team Köllensperger in einer Aussendung.

Das Team Köllensperger sei sehr wohl Freund der Autonomie und Freund der Facharztausbildung nach österreichischem Modell. „In den Gesetzgebungsausschüssen, die wir nebenbei erwähnt rasch und einstimmig gemeinsam mit auf den Weg gebracht haben, ist jeder Wille konstruktiver Zusammenarbeit vorhanden. Aber dann bitte auch Verantwortung übernehmen, wenn Ihre Partei ohne Angabe von triftigen Gründen die Einführung eines Registers der Hauspflegekräfte blockiert. Und bitte nicht uns wenig konstruktive Haltung oder gar mangelnde Wortmeldungen vorzuwerfen!“, schimpft Köllensperger.

Ein frischer Wind im Landtag mit Kontrolle durch die Opposition über die Arbeit der Regierung sei das Normalste auf der Welt in einem demokratischen System.

„Wenn nicht einmal Wege für eine bessere Pflege Nachdenken und Handeln im Palais Widmann auslösen und man sich bei würdigen Gehaltsverhandlungen für die Mitarbeiter der Landesverwaltung ziert, aber dem obersten Chefbeamten den roten Gehaltsteppich ausgerollt hat, dann stellt sich mir die Frage: Sind der SVP ihre Pressesprecher lieber?“, meint der Landtagsabgeordnete.

Die SVP vertrete laut den letzten Wahlen nur mehr 30 Prozent der Südtiroler Wählerschaft und werde sich daran gewöhnen müssen, nicht mehr über die alleinige Macht im Lande zu verfügen. „Das Ende des ‚Systems Südtirol‘, wie wir es heute kennen, wird eingeläutet. Ein System aus Parteibuchwirtschaft, Postenschacher und Logik des Machterhalts“, meint Köllensperger.

Südtirol werde es gut tun, dass mit dem Team Köllensperger eine gemäßigte autonomiefreundliche Alternative zur Verfügung stehe, um das Land mit geeinten Kräften in die Moderne zu führen. „Konkurrenz belebt das Geschäft, liebe SVP. Du wirst lernen müssen, damit umzugehen! Warm anziehen hat bei einem frischen Lüftchen noch niemandem geschadet“, meint Paul Köllensperger abschließend.

Von: mk

Bezirk: Bozen