Beschimpfungen veröffentlicht

Kompatscher gibt vor „Hatern“ im Netz nicht klein bei

Montag, 01. März 2021 | 13:40 Uhr
Update

Bozen – Landeshauptmann Arno Kompatscher macht sich nicht nur wegen Fake News in Sachen Coronavirus Sorgen. Gerade in dieser angespannten Situation wird auch er selbst Zielscheibe von Hass in sozialen Medien.

Dass man mit dem Kurs der Landesregierung nicht übereinstimmen muss und mögliche Fehlentscheidungen kritisiert, ist eine Sache. Völlig inakzeptabel sind dagegen persönliche Beleidigungen und Bedrohungen.

Trotzdem will Kompatscher nicht klein beigeben und setzt mitten in der Corona-Krise auf Facebook ein Zeichen.

Er veröffentlicht einen Teil der Beschimpfungen, die in sozialen Medien über ihn verbreitet wurden.

Facebook/Arno Kompatscher

Gezielt wird nicht nur auf die persönliche Ebene und den privaten Bereich. Die Wut und die Ausdrucksweise haben nichts mehr mit sachlicher Kritik zu tun und sind unter jeglichem Niveau. Dabei bedenken die Verfasser oft nicht, dass das Internet nichts vergisst.

In seinem Beitrag schreibt Kompatscher selbst wörtlich:

“Ist der Hass in sozialen Netzwerken noch in Schach zu halten? Das werde ich aktuell oft gefragt. Viele Menschen in Südtirol halten die Auseinandersetzung mit „Hatern“ für Zeitverschwendung und haben Facebook & Co. aus der Timeline ihres Lebens gelöscht. Ich möchte auf diese Informationskanäle vorerst nicht verzichten. Auch deshalb ist es mir wichtig zu unterstreichen, dass Hass keine Meinung ist. Vor allen Dingen darf der Hass in den sozialen Netzwerken aber nicht unser tägliches Leben vergiften. Die aktuelle Pandemie stellt uns auch so schon vor enorme Herausforderungen. Vieles, was wir bisher für sicher hielten, steht aktuell auf dem Spiel und die Angst vor einer schwierigen Zukunft geht um. Gegenseitigen Respekt, Optimismus und Zusammenhalt zu wahren, mag für viele schwierig sein, aber genau darin liegt der Schlüssel zur Überwindung der aktuellen Krise.”

SVP Wirtschaft zeigt Solidarität mit Landesregierung und Mandataren

Beleidigende Hassbotschaften in den sozialen Medien, welche gegen Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft gerichtet sind, haben während der Corona Pandemie stark zugenommen. „Die sozialen Medien sollen Platz für konstruktive Kritik, freie Meinungsäußerung und Diskussion bieten, unqualifizierte, beleidigende Äußerungen, die eine strafrechtliche Grenze überschritten haben, müssen jedoch ausnahmslos angezeigt und geahndet werden!“, fordert der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft Josef Tschöll.

„In der aktuellen schwierigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Situation müssen Politikerinnen und Politiker viele Entscheidungen mit großen Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft treffen und es werden verschiedenste Lösungsansätze angedacht. Diese Entscheidungen und Vorschläge werden in den Medien dann ausführlich diskutiert und auf den Prüfstand gestellt. Sachliche Kritik und freie Meinungsäußerung sind extrem wichtig für das Funktionieren unsere Demokratie. Leider werden insbesondere die sozialen Medien auch in Südtirol immer wieder von einigen Unverbesserlichen missbraucht, welche das Netz als rechtsfreien Raum erachten und ihrem Hass und ihrem Frust freien Lauf lassen“, stellt Tschöll fest. Es gehe nicht an, dass wie zuletzt immer häufiger der Landeshauptmann, Mitglieder der Südtiroler Landesregierung und weitere Mandatarinnen und Mandatare auf wüste Weise beschimpft und beleidigt werden – sehr oft mit Äußerungen die eindeutig die Grenze des Erlaubten überschritten haben und strafrechtlich zu ahnden sind, so Tschöll.

„Wir sprechen den politischen Entscheidungsträgern, welche in der aktuellen Krise nach bestem Wissen und Gewissen handeln und entscheiden, unsere volle Solidarität aus und appellieren, dass sich die Menschen geschlossen gegen Hasstiraden im Netz stellen! Es braucht gerade jetzt eine Mäßigung des Tons und einen respektvollen Umgang und Dialog miteinander“, bekräftigt Tschöll.

All jene, welche von wüsten Beschimpfungen und Beleidigungen betroffen sind, ruft Tschöll auf, die Hasskommentare nicht einfach zu löschen oder wegzustecken, sondern diese zur Anzeige zu bringen – nur so könne dem Hass in den sozialen Medien im Interesse aller Nutzerinnen und Nutzern auch Einhalt geboten werden. Der respektvolle, faire Umgang miteinander müsse auch für die sozialen Netzwerke gelten, so Tschöll.

Von: mk

Bezirk: Bozen