Start des Corona-Passes gut verlaufen

Kompatscher warnt vor „verantwortungslosem Handeln“ – VIDEO

Dienstag, 27. April 2021 | 16:26 Uhr
Update

Bozen – Die Landesregierung hat sich auch bei ihrer heutigen Sitzung wieder mit der Corona-Pandemie befasst. Bei der anschließenden Video-Pressekonferenz zeigte sich Landeshauptmann Arno Kompatscher zufrieden über den Start des Südtiroler Corona-Passes – trotz einiger Anfangsschwierigkeiten.

So sei es an einigen Orten zu Warteschlangen und damit zu Menschenansammlungen gekommen. „Hier ist das Angebot zu verstärken“, betonte der Landeshauptmann. Einige Strukturen müssen erst noch in Betrieb genommen werden.

Im Bereich des Gastgewerbes habe es ein relativ breites Verständnis gegeben. „Die Regelung ist im Prinzip ja sehr einfach: Draußen auch ohne Nachweis, drinnen nur mit Nachweis“, erklärte Kompatscher.

Großen Wert legte der Landeshauptmann darauf, klarzustellen, dass der Corona-Pass kein Freibrief sei und dass es nach wie vor auf die Disziplin der Bevölkerung ankomme. „Im Gegenteil: Genau in dieser Phase gilt es, peinlichst genau die Regeln einzuhalten, sonst geht mit den Öffnungen zwangsläufig auch wieder ein Anstieg der Infektionen einher und dann haben wir sehr bald eine Situation, in der wir wieder schließen müssen“, erklärte Kompatscher.

Gleichzeitig unterstrich der Landeshauptmann, dass Südtirol mit dem Corona-Pass nicht großzügigere Öffnungen gewähre als im restlichen Staatsgebiet, sondern sogar einen strengeren Weg gehe. Ausnahme sei lediglich die Möglichkeit, sich mit Vormerkung und Nachweis in Innenräumen von Bars und Restaurants aufzuhalten. Maximal dürfen es vier Personen an den Sitzplätzen pro Tisch sein.

Massiv getestet werde nach wie vor in den Schulen – anders als in anderen Regionen. Bei 35.000 Test kam es zu 28 positiven Ergebnissen, die nun mit PCR-Test bestätigt werden müssen.

Gleichzeitig kritisierte Kompatscher, dass vor allem im privaten Bereich vielerorts so getan werde, als sei die Pandemie bereits überwunden. „Das ist am Ende zum Schaden aller“, betonte Kompatscher. Ein solches Verhalten sei verantwortungslos.

Die aktuellen Öffnungen könnten nur von Dauer sein, wenn sich alle an die geltenden Regeln zur Eindämmung des Coronavirus halten. Darauf verwies Landeshauptmann Arno Kompatscher heute gleich bei zwei Gelegenheiten.

“Wer Regeln ignoriert, schadet allen im Land”

Zum einen richtet sich der Landeshauptmann direkt an die Bevölkerung. In der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung rief Kompatscher die Bürgerinnen und Bürger eindringlich zur nun nötigen Disziplin auf, um die Coronazahlen möglichst niedrig zu halten: “Unabhängig von den Regeln, welche für die Arbeitswelt, die Schule und das öffentliche Leben gelten, ist vor allem im privaten Raum weiterhin Vorsicht geboten.” Man könne sich nun nicht so verhalten, als ob die Pandemie bereits überwunden sei. “Wer sich nicht an die Regeln hält, schadet letztendlich allen in diesem Land. Ein solches Verhalten ist verantwortungslos und darf gesellschaftlich nicht geduldet werden”, sagte der Landeshauptmann: “Das Regelwerk gibt einen Rahmen, der eine gewisse Sicherheit gewährt. Wenn wir uns nun gehenlassen, war alles umsonst, und wir riskieren weitere Schließungen.”

“Kontrollen gegen die Nachlässigkeit”

Einen entschlossenen Aufruf zur Mitarbeit richtete Landeshauptmann Arno Kompatscher auch bei einem Online-Treffen an die Südtiroler Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Der Landeshauptmann drängte darauf, die schrittweise Öffnung der verschiedenen Tätigkeiten mit einer intensiven Kontrolltätigkeit in den Gemeinden zu begleiten. Denn mit den letzthin beschlossenen Öffnungsschritten steige auch das Risiko für einen neuerlichen Anstieg der Infektionszahlen. “Besonders jetzt am Anfang gilt es, vorsichtig zu bleiben und die neuen Möglichkeiten verantwortungsbewusst zu nutzen”, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher. Es gebe natürlich Zweifel und Kritik, ebenso wie es auch weiterhin Verbesserungsmöglichkeiten gebe. Jedoch gelte es gerade deshalb, “nicht nachlässig zu werden oder geltende Vorsichtsmaßnahmen locker zu nehmen”.

Dank einer guten und motivierten Zusammenarbeit sei es in Südtirol einmal mehr gelungen, eine umfassende Testinfrastruktur aufzubauen und mit dem sogenannten CoronaPass Südtirol ein System zu schaffen, das zusätzliche Sicherheit garantiere und so mehr Möglichkeiten schaffe. “Jetzt liegt es einmal mehr an uns allen, diese Chance zu nutzen, indem wir nicht nur selbst mitmachen, sondern auch von unseren Mitmenschen einfordern, sich solidarisch an dieser Aktion zu beteiligen,” unterstrich der Landeshauptmann auch beim Treffen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Dafür brauche es Zivilcourage und Beharrlichkeit. Beides würde Südtirol auszeichnen, war man sich zum Abschluss des Treffens einig.

Von: mk

Bezirk: Bozen