Aufstockung bei sozialen Leistungen gefordert

KVW: Für die Menschen muss gesorgt werden

Dienstag, 01. Dezember 2020 | 10:27 Uhr

Bozen – Die Lebensbedingungen der Menschen verschlechtern sich durch die Pandemie und der Bedarf an sozialen Leistungen wird steigern. Davon ist der KVW überzeugt. Deshalb fordert der Verband, dass im Landeshaushalt die Mittel fürs Soziale aufgestockt werden. Es brauche einen Sozialstaat, der auf die Menschen schaut und sie absichert.

Der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) appelliert an die politische Vertretung, im Landeshaushalt 2021 mehr finanzielle Mittel für die die Bereiche Soziales und Familie vorzusehen. „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt um bei denen zu kürzen, deren Bedarf durch die aktuelle Situation steigt“, sagt der KVW Landesvorsitzende Werner Steiner. Die Krise der vergangenen Monate habe neue, unerwartete Belastungen mit sich gebracht. Lohnabhängige und Familien seien davon ebenso betroffen wie Selbständige, denen plötzlich die Erwerbsgrundlage weggebrochen ist.

Besonders betroffen seien Alleinerziehende, Familien mit vielen Kindern und Bildungsferne sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Neue Belastungen seien auf viele von ihnen zugekommen, wie Homeschooling, Homeoffice usw. Frauen mussten bei der Erwerbsarbeit zurückstecken und haben unbezahlte Arbeiten in der Familie, bei der Erziehung und in der Pflege übernommen. Auch Lohnausgleich und Elternzeiten hatten Einbußen beim Einkommen zur Folge.

All dies wirke sich dann noch ungünstiger aus, wenn es schon vorher knapp war. „Deshalb darf der Sozialstaat in Krisenzeiten nicht weiter demontiert werden“, fordert KVW-Landesvorsitzender Steiner. „Es ist vorhersehbar, dass es eine Aufstockung der finanziellen Mittel im Landeshaushalt für die Bereiche Soziales und Familie geben muss.“ Nur so könne man der zunehmenden Armut etwas entgegensetzen. Die Kluft zwischen Arm und Reich gehe schon länger auseinander, durch Covid habe sich diese noch verschärft. Die Corona-Pandemie treffe Arme und Armutsgefährdete besonders hart. Dem müsse politisch gegengesteuert werden. „Jetzt ist sicher nicht der richtige Zeitpunkt um bei denen zu kürzen, die den größten Bedarf haben“, sagt Steiner.

Fehler aus der Vergangenheit dürften sich nicht wiederholen. Nur zu gut ist die Schlammschlacht um die Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen noch in Erinnerung. Diesmal sollte rechtzeitig reagiert und die Menschen und ihr Wohlergehen im Auge behalten werden. Die langfristigen Folgen von Sparmaßnahmen müssten stets mitberücksichtigt werden. Jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt, um bei den Sozialmaßnahmen zu sparen.

Von: mk

Bezirk: Bozen