Von: mk
Bozen – Das Land Südtirol setzt weiter auf Spitzenforschung. Die Landesabteilung für Innovation, Forschung, Universität und Museen hat eine Finanzierung von vier weiteren Seal-of-Excellence-Projekten genehmigt. Alle vier bei Südtirols Forschungseinrichtung Eurac Research angesiedelen Forschungsprojekte sind im Rahmen des Marie-Sklodowska-Curie-Calls 2020 der EU begutachtet worden. Über das Programm “Seal of Excellence” kann die Landesverwaltung Projekte finanzieren, die von der EU-Kommission als Exzellenz-Projekte eingestuft wurden, die aber aus Budget-Gründen von der Kommission nicht gefördert werden können.
“Das europäische Programm zur Forschungsförderung ‘Seal of Excellence’ ist nunmehr zwei Jahr alt. Als Land Südtirol haben wir im vergangenen Jahr vier Finanzierungen zugesprochen, für Projekte, die mittlerweile allesamt angelaufen sind. Nun kommen vier weitere dazu”, informiert Landeshauptmann Arno Kompatscher als für Forschung und Innovation zuständiger Landesrat. Er verweist darauf, dass es sich um Vorzeigeprojekte in für Südtirol strategischen Bereichen handle, die zur wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung Südtirols und zur Stärkung des Forschungsstandortes beitragen sollen. Dank der nun genehmigten Finanzierungen von 700.000 Euro für weitere vier Vorzeigeprojekte steigt die Anzahl der vom Land geförderten Projekte auf acht.
Auch in diesem Jahr kommen die unterstützten Forschungsprojekte aus unterschiedlichen in unterschiedenen Wissenschafts- und Forschungsbereichen: So will die Forscherin Larissa de Clauser die Rolle von Varianten des KCND3-Gens bei der zellulären Modulation der Schmerzwahrnehmung durch das periphere Nervensystem untersuchen. Auch Ryosuke Fujii wird sich mit Genen beschäftigen und ein Modell der Nierenfunktion entwickeln, das auf einer großen epidemiologischen Studie basiert. Auf dieser Grundlage soll eine genetische Studie zu Diagnose und Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen durchgeführt werden, von denen weltweit mehr als zehn Prozent der Erwachsenen betroffen sind. Der Forscher Raul-David Serban wird ein Modell zur Erfassung der Temperatur an der Erdoberfläche in Gebirgsregionen durch techno-hydrologische und numerische Machine-Learning- Modellierungstechnologien entwickeln, das für eine weltweite Anwendung gedacht ist. Es soll politischen Entscheidungstragenden und Landwirten helfen, den Klimawandel besser zu bewältigen. Schließlich wird Guido Marcelo Valverde Garnica das in Südtirol entwickelte Know-how über Mumien nutzen, um die berühmten präkolumbischen Mumien im Museum für Archäologie MUNARQ in La Paz besser untersuchen zu können.