Von: mk
St. Ulrich – 24 Asylbewerber wohnen im „Haus Sole“ in St. Ulrich. Die Einrichtung ist gut in das Sozialgefüge des Tales eingebunden.
Soziallandesrätin Martha Stocker hat Ende vergangener Woche die Aufnahmeeinrichtung “Haus Sole” in St. Ulrich besucht. Insgesamt 24 Asylbewerber sind im Grödner Hauptort untergebracht, sieben davon sind minderjährig. In der Aufnahmeeinrichtung wohnen derzeit drei kurdische Familien aus dem Irak sowie eine Familie aus Senegal.
Die Aufnahmeeinrichtung in St. Ulrich war zu Jahresbeginn 2016 eröffnet worden. Nach anfänglichen Widerständen sei sie mittlerweile gut ins Sozialgefüge eingebunden, wie Koordinatorin Roswitha Tedeschi von Volontarius gegenüber der Landesrätin erklärte. Dank der guten Beziehungen zur Dorfgemeinschaft und zu den Unternehmen, hätten 14 der Migranten bereits Arbeitserfahrung sammeln können.
Landesrätin Martha Stocker lobte die Führung der Einrichtung. Sie betonte, dass es den Willen zur Integration brauche, damit die Migranten wirklich in Südtirol Fuß fassen könnten. Dabei sei der Erwerb von Sprachkenntnissen eine Grundvoraussetzung, die auch den Zugang zur Arbeitswelt wesentlich erleichtere. Sie forderte bei ihrem Besuch dazu auf, alle Möglichkeiten zu nutzen, um möglichst beide Landessprachen zu erlernen; dabei verwies sie auch auf die Online-Kurse, welche die Landesabteilung Arbeit zu diesem Zweck bereitstellt. “Es ist äußerst wichtig, dass Ihr den Willen und die Bereitschaft habt, Land, Leute, Kultur und Sprachen kennen zu lernen, um Euch einzuleben und einzugliedern”, forderte Landesrätin Stocker die Asylbewerber auf. Die Landesrätin erklärte sich auch bereit, die Einwohner der Aufnahmeeinrichtung bei einem Informationsabend in die Geschichte und Traditionen des Landes einzuführen, wie sie es kürzlich in Leifers getan hat.
Wie wertvoll die ehrenamtliche Unterstützung sei, hob Koordinatorin Tedeschi im Gespräch mit Landesrätin Stocker hervor. Zahlreiche Freiwillige hätten dazu beigetragen, die besonders schwierige Startphase erfolgreich zu bewältigen und Kontakte zur Dorfgemeinschaft und in die Arbeitswelt zu schaffen. Das Angebot an Sprachkursen sei gut genutzt worden. Tedeschi stellte Landesrätin Stocker auch Miriam Schweigkofler vor, die auf ihrem Hof Beeren anbaut und im vergangenen Sommer zwei Asylbewerber beschäftigt hat. Miriam Schweigkofler sprach von einer wertvollen Erfahrung und von einem Schritt, zu dem auch andere Unternehmer ermutigt werden sollten.