Wird der Generaldirektor bald ersetzt?

Landesverwaltung: Stafflers Stuhl wackelt

Dienstag, 14. März 2017 | 12:00 Uhr

Bozen – Der Stuhl von Generaldirektor Hanspeter Staffler an der Spitze der Landesverwaltung scheint, gehörig zu wackeln. Noch wird von allen Seiten dementiert. Doch laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten zirkuliert mit Richard Theiners Ressortdirektor Florian Zerzer auch schon der Name eines potenziellen Nachfolgers.

Landeshauptmann Arno Kompatscher hält sich als oberster Hausherr sich bedeckt. „Ich bespreche Personalangelegenheiten grundsätzlich intern und mit den Betroffenen“, ließ er in einer SMS die „Dolomiten“ wissen. Diskretion um Personalfragen in allen Ehren, doch ein Dementi zu einer Umkrempelung der Posten sieht anders aus. Auch Personallandesrätin Waltraud Deeg, die eigentliche Chefin vom Generaldirektor, wimmelte ab. „Das ist ein reines Gerücht und ich kommentiere grundsätzlich keine Gerüchte. Im Moment ist eine Ablöse von Hanspeter Staffler kein Thema, das aktuell diskutiert werden müsste“, erklärt Deeg laut „Dolomiten“.

Obwohl Gerüchte um seine Ablösung als Generaldirektor seit Frühjahr 2016 immer wieder die Runde machten, scheint das jüngste Hanspeter Staffler doch kalt erwischt zu haben. Mit einem freiwilligen Rückzug von seiner Seite kann sein Arbeitgeber allerdings nicht rechnen. „Ich habe mich erst eingearbeitet. Mein Vertrag läuft bis 30. September 2019 und ich habe die Absicht, diesen zu erfüllen“, erklärt der Generaldirektor gegenüber den „Dolomiten“ knapp. Ein Gespräch unter vier Augen mit Staffler soll noch in dieser Woche über die Bühne gehen.

Falls er als Generaldirektor weichen muss, könnte Staffler laut „Dolomiten“ den Posten des Abteilungsdirektors für Forstwesen von Paul Profanter erben, der im Juni in Pension geht. Doch Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler meint kategorisch: „Staffler wird nicht der Nachfolger von Paul Profanter.“ Obwohl Staffler in Wien an der Boku studiert habe, hänge ihm der Touch des Grünen an und zumal das Metier des Forstwesens ein sehr technisches sei, schaue man sich nach einem anderen um, erklärt der Landesrat laut „Dolomiten“

Auch Zerzer will „keine Gerüchte kommentieren“. Ihm gefalle seine Arbeit als Ressortdirektor sehr gut und sie fülle ihn aus. Trotz aller Versuche, das Gerücht zu zerstreuen, lässt es sich doch nicht ganz von der Hand weisen. Ein Indiz ist, dass Zerzer bereits für die Direktion der Stadtwerke Brixen in Frage kam, da mit dem Ausscheiden „seines“ Landesrates Theiner im Herbst 2018 auch er seinen Landesdienst quittieren wollte. Dahinter steht nun aber laut „Dolomiten“ ein Fragezeichen.

Die Gerüchte um eine Ablöse von Staffler flammen bereits seit Frühjahr 2016 immer wieder auf. Dabei wurde Staffler im Herbst 2014 von Landeshauptmann und Personallandesrätin unter großem Trommelwirbel und nach strengster Geheimhaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Doch bereits eineinhalb Jahre später war der Lack ab. Ursache war, dass Staffler im Auftrag der Landesregierung einen Entwurf zu einem Landesführungskräftegesetz ausgearbeitet hatte, das von der Landesregierung postwendend versenkt worden ist. Dies stieß Staffler wiederum sauer auf. Darauf verschickte er eine E-Mail an alle Abteilungs- und Amtsdirektoren seines Vertrauens und sorgte dadurch dafür, dass der Stunk – zum Ärger des Landeshauptmanns – öffentlich gemacht wurde.

Einer, der laut „Dolomiten“ immer wieder als Widersacher gegen Hanspeter Staffler hingestellt wurde, ist Generalsekretär Eros Magnago. Auf eine mögliche Personalrochade angesprochen, winkt dieser allerdings ab. „Ich will in diese Geschichte nicht hineingezogen werden. Ich habe damit rein gar nichts zu tun“, erklärt Magnago laut „Dolomiten“. Eine Ablöse Stafflers sei auch insofern nicht so leicht, da es erstens eine gleichwertige Position in der Landesverwaltung nicht gebe und zweitens sich Staffler nichts habe zuschulden kommen lassen, meint ein Insider gegenüber den „Dolomiten“.

Von: mk

Bezirk: Bozen