Sprachkurse, Neuwahlen des Sanitätsrates, Erklärung des Impfstatus die Themen

Lange Tagesordnung mit kurzer Sitzung

Donnerstag, 01. Februar 2018 | 19:30 Uhr

Sprachkurse, Neuwahlen des Sanitätsrates, Erklärung des Impfstatus – das waren nur einige der Themen, die heute (01.02.2018) auf der Tagesordnung der monatlichen Sitzung der Direktion des Sanitätsbetriebes mit den Gewerkschaftsorganisationen standen. Das Treffen verlief in insgesamt konstruktiver und ruhiger Atmosphäre.

Bekanntlich sind im Südtiroler Sanitätsbetrieb im Dezember die ersten Sprachkurse für einsprachige Mitarbeiter gestartet. Ca. 160 Mitarbeiter besuchen 13 Kurse, die in allen 4 Bezirken stattfinden und die Einstiegsstufen A00-A02 betreffen. In Vorbereitung befindet sich zudem die Vergabe von Kursen an professionelle Bildungseinrichtungen. Auch der Besuch von Kursen bei anerkannten Sprachinstituten wird gefördert. Generaldirektor Thomas Schael hob hervor, dass das Modell „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterrichten Kollegen“ selbstverständlich als Einstiegshilfe zu sehen ist, um für die alltäglich auftretenden Kommunikationssituationen einigermaßen gewappnet zu sein, jedoch nicht den Erwerb des Zweisprachigkeitsnachweises garantieren kann. Er lobte die Bereitschaft der vielen Mitarbeiterinnen, am Ende eines anstrengenden Arbeitstages noch die „Schulbank“ zu drücken, genauso wie das Engagement der hausinternen „Teacher“. Die Gewerkschaften forderten die zügige Durchführung der Vergabe der Kurse, um auch professionell an die Zweisprachigkeitsprüfung herangeführt zu werden.

In Kürze steht die Neuwahl des Sanitätsrates an, einem für den Landesgesundheitsdienst wichtigen beratenden Gremium, in dem die verschiedenen Berufsfamilien des Betriebes vertreten sind sowie ein Facharzt als Zuhörer („uditore“) der konventionierten Privatkliniken Der Sanitätsrat wird für 5 Jahre ernannt und gibt beispielsweise bei der Einrichtung oder Abschaffung von Primariaten Gutachten ab. Aktuell steht diesbezüglich die Klärung operativer Details an, wie die Möglichkeit die Wahl landesweit via Internet-Plattform durchzuführen. Während der Großteil der Gewerkschaften sich grundsätzlich für eine papierlose Umsetzung aussprachen, forderte die ANAAO – eine der Ärztegewerkschaften – die Beibehaltung des herkömmlichen Wahlsystems mit Wahlkabinen und Urnen.

Sabes

Das neue Impfgesetz schreibt vor, dass alle Angehörigen der Gesundheitsberufe eine Erklärung zum Impfstatus, das heißt zu den durchgeführten Impfungen, abgeben. Aufgrund des Kontaktes mit bereits erkrankten bzw. fragilen Personen muss prinzipiell das Risiko von Übertragungen ausgeschlossen werden. Dies wird beispielsweise auch in Schulen, wo es das Risiko der Ansteckung von Kindern gibt, und in anderen öffentlichen Bereichen durchgeführt. Der Sanitätsbetrieb hat im vergangenen Herbst die betroffenen Mitarbeiter – Ärzte, Pflegekräfte, Hygieniker u.a.m. – zweimal per Mail dazu aufgefordert. In der heutigen Sitzung erging der Appell an die Gewerkschaftsorganisationen, die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgabe zu unterstützen. Aktuell haben weniger als die Hälfte der Mitarbeiter die Erklärung abgegeben.
Von Seiten der Gewerkschaften des Pflegepersonals wurde im monatlichen Treffen auch auf die weiterhin bestehenden personellen Engpässe in bestimmten Abteilungen und Diensten hingewiesen. Die Direktion versicherte, weiterhin MitarbeiterInnen aufzunehmen. Die kürzlich von Seiten des Landes in Zusammenarbeit mit Claudiana und Sanitätsbetrieb gestartete Kampagne „Hero for life“ zielt zudem darauf ab, das Interesse bei Jugendlichen für die verschiedenen Berufsbilder im Pflegebereich zu wecken bzw. zu steigern. Die nächste Sitzung findet Anfang März statt.

Von: ka

Bezirk: Bozen