407.050 Euro in nur einem Jahr

Lange Wartezeiten im Spital kommen dem Land teuer zu stehen

Samstag, 12. November 2016 | 12:00 Uhr
Update

Bozen – Wer in den Krankenhäusern und Sprengeln nicht innerhalb von 60 Tagen einen Facharzttermin bekommt, erhält vom Land rund 50 Euro für eine nicht dringende, privatärztliche Visite.

Dieses Angebot wird aktuell stark genutzt: Für 8141 Visiten musste das Land im vergangenen Jahr insgesamt 407.050 Euro bereitstellen, deutlich mehr als 2014, als für 4.908 Visiten 245.400 Euro fällig wurden, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Sowohl 2014 als auch 2015 machen mehr als die Hälfte der Ausgaben die Zuschüsse für Augenvisiten aus, wie eine Anfrage der Bewegung Süd-Tiroler Freiheit an Gesundheitslandesrätin Martha Stocker ergab.

Für Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) sind 407.050 Euro eine „Unsumme“, die der Steuerzahler hier verliere, Stocker spricht hingegen von einem „vernünftigen Zusatzservice“, der keineswegs große Summen verschlinge.

Zu den langen Wartezeiten bei den Augenvisiten meint Stocker, dass auch mehr Personal das Problem nicht löse. „Wir haben zusätzliche drei genärzte angestellt, und trotzdem ist die Nachfrage nach Visiten weiter gestiegen. Das hängt sicherlich auch mit dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein zusammen.“

Doch Knoll widerspricht: Lange Wartezeiten können für Patienten ein Risiko bedeuten. Sie könnten nämlich nicht abschätzen, wie dringend ein Problem sei.

Von: luk

Bezirk: Bozen