Von: ka
Innsbruck – Am heutigen „Tag des Ehrenamts“ wurden 268 verdiente, seit über 25 Jahre im Dienst der örtlichen Lawinenkommissionen stehende Mitglieder von LH Günther Platter und LHStv Josef Geisler für ihren Einsatz geehrt. Bei einem Festakt im Messesaal in Innsbruck bedankten sich der Landeshauptmann und der Sicherheitsreferent des Landes bei den Anwesenden nicht nur für deren verantwortungsvolle Arbeit, sondern hoben auch die hohe Qualität der getroffenen Entscheidungen in schwierigen Situationen hervor. Insgesamt gibt es in Tirol 1.345 Lawinenkommissionsmitglieder.
„Die Lawinenkommissionsmitglieder tragen eine besondere Verantwortung in unserem Land. Sie sind es, die das Gefahrenrisiko im Winter immer wieder aufs Neue abwägen und gemeinsam mit den Bürgermeistern und Bezirkshauptmannschaften entscheiden, ob Häuser verlassen werden müssen oder Straßen nicht mehr befahren werden dürfen. Gerade bei der außergewöhnlichen Schneesituation im heurigen Jänner oder auch jüngst in Osttirol hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Einschätzung vor Ort durch die Lawinenkommissionen ist. Für die Tirolerinnen und Tiroler ist es beruhigend zu wissen, dass bei den Lawinenkommissionen überaus erfahrene, pflichtbewusste und gewissenhafte Menschen im Einsatz stehen. Für diesen Dienst an unserer Gesellschaft – nicht selten in Ausnahmesituationen – gebührt allen Mitgliedern der heimischen Lawinenkommissionen ein aufrichtiges und herzliches Vergelt’s Gott“, betonte LH Platter beim Festakt.
LHStv Geisler erklärte: „Die Arbeit der Lawinenkommissionen erfordert viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Entschlossenheit. Die Entscheidung, ob eine Straße oder Piste zubleibt, ist oft eine sehr schwierige, weil verschiedene Interessen abgewogen werden müssen. Letztendlich bleibt es aber immer eine Frage der Sicherheit für Menschen und Infrastruktur. Deshalb ein herzliches Dankeschön an alle Lawinenkommissionsmitglieder, die sich in Schneezeiten tagtäglich dieser Herausforderung stellen. Seitens des Landes Tirol sind wir bemüht, den Mitgliedern ein hervorragendes Ausbildungsangebot zur Verfügung zu stellen und sie durch einen entsprechenden Versicherungsschutz in ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit im Dienst an der Gesellschaft abzusichern.“
Hauptaufgaben von Lawinenkommissionsmitgliedern
Zu den Hauptaufgaben von Lawinenkommissionsmitgliedern zählen:
die Beratung und Unterstützung des Bürgermeisters bei der Vorbereitung und Durchführung der Abwehr und der Bekämpfung von Lawinenkatastrophen
die Beurteilung der Lawinensituation im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft als Straßenpolizeibehörde sowie Organe der Straßenaufsicht, des Straßenerhalters und der Feuerwehr im Zusammenhang mit der Anordnung von Verkehrsbeschränkungen
die Beurteilung der Lawinensituation auf Verlangen der Betreiber von Lift- und Seilbahnanlagen sowie von Sportanlagen wie Skipisten, Loipen, Rodelbahnen und dergleichen
Landtags-Entschließung für Lawinenkommissions-Ehrung
Die Lawinenkommission einer Gemeinde besteht aus dem Vorsitzenden und mindestens zwei weiteren Mitgliedern. Die Mitglieder der Lawinenkommission sind vom Bürgermeister mit schriftlichem Bescheid auf die Dauer von fünf Jahren zu bestellen. Das Land Tirol sorgt mit einer ausreichenden Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Unfallversicherung für die Lawinenkommissionsmitglieder. Der Tiroler Landtag hat in seiner Sitzung vom 30. März 2017 beschlossen, die Leistungen der Lawinenkommissionsmitglieder in einer Ehrung hervorzuheben.