Von: luk
Brüssel – Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten hat am Mittwoch beschlossen, den Schutzstatus von Wölfen zu senken. Die EU-Kommission bestätigte diese Entscheidung, die am Donnerstag beim EU-Wettbewerbsrat in Brüssel formal von den Ministern der 27 Mitgliedsstaaten abgesegnet werden soll. Die Abstimmung erfolgte durch das Gremium der ständigen Vertreter der EU.
Dieser Schritt markiere einen bedeutenden Durchbruch bei der Bewältigung der stark wachsenden Wolfspopulationen, die eine zunehmende Bedrohung für die Weidewirtschaft, den Tourismus und ländliche Gemeinden in ganz Europa darstellen. Herbert Dorfmann, SVP-Abgeordneter des Europäischen Parlaments und Sprecher der EVP-Fraktion im Agrarausschuss, betonte: „Die Entscheidung ist ein wichtiger Meilenstein, um die steigende Zahl der Wölfe in den Griff zu bekommen.“
Die Botschafter der Mitgliedstaaten einigten sich darauf, den Schutzstatus der Wölfe in der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Tiere und natürlichen Lebensräume herabzustufen. Alexander Bernhuber, EVP-Abgeordneter und federführend für das Thema im Umweltausschuss des Parlaments, erklärte: „Die Entscheidung ist der Beginn eines längst überfälligen Prozesses, um die Wolfspopulationen zu regulieren. Je stärker sie wachsen, desto mehr muss auch ihr Schutzstatus angepasst werden.“
Durch die Herabstufung im Rahmen der Berner Konvention wird auch der Weg für eine Überprüfung des Status der Wölfe in der EU-Habitatrichtlinie frei. Dies gibt den Mitgliedstaaten mehr Spielraum für die Umsetzung wirksamer Managementpläne. Bernhuber fügte hinzu: „Während einige Schutzmaßnahmen nach wie vor nötig sein könnten, um Nutztiere zu schützen, schafft die Entscheidung mehr rechtliche Klarheit und ermöglicht es ländlichen Gemeinden, die notwendigen Schritte zum Selbstschutz zu ergreifen.“
„Während einige Schutzmaßnahmen weiterhin nötig sein könnten, um Nutztiere zu schützen, sorgt die Entscheidung für mehr rechtliche Klarheit und gibt ländlichen Gemeinden die Möglichkeit, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sich selbst zu schützen“, erklärte Dorfmann.
Peter Liese, Sprecher der EVP im Umweltausschuss, zeigte sich zufrieden: „Die Menschen sorgen sich zunehmend um die wachsenden Wolfspopulationen in Europa. Wölfe sind nicht mehr vom Aussterben bedroht, stellen aber eine besondere Gefahr für Weidetiere dar. Die Weidehaltung, eine fast naturbelassene Form der Landwirtschaft, wird durch die zunehmende Zahl von Wölfen immer weiter zurückgedrängt. Es ist gut, dass nun endlich die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden.“
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