Von: APA/dpa/Reuters
Israels Luftwaffe hat nach israelischen Medien Ziele im Süden des Gazastreifens angegriffen. Bei den Angriffen im Bereich von Rafah handle es sich um eine Reaktion auf einen Verstoß gegen die Waffenruhe von palästinensischer Seite. Konkret wirft das israelische Militär der Hamas vor, israelische Streitkräfte “mehrfach” außerhalb der Pufferzone, unter anderem mit einer Panzerfaust und durch Scharfschützenfeuer, angegriffen zu haben. Die Hamas wies die Vorwürfe zurück.
Sie bekenne sich zur Waffenruhe, erklärte ihr Vertreter Izzat Al Risheq. Zuvor hatte die Terrororganisation US-Vorwürfe dementiert, denen zufolge sie einen Angriff auf palästinensische Zivilisten plane. Es handle sich um “haltlose Behauptungen”, die im Einklang mit israelischer Propaganda stünden, hieß es in einer Mitteilung der Hamas. Das US-Außenministerium hatte vor einem “unmittelbar bevorstehenden” geplanten Angriff der Islamisten auf palästinensische Zivilisten gewarnt.
Die USA hätten die Garantiemächte des Gaza-Friedensplans über “glaubwürdige Berichte” informiert, die auf eine Verletzung der bestehenden Waffenruhe hindeuteten, teilte das Ministerium mit. Es hatte nach Inkrafttreten der Waffenruhe am 10. Oktober und dem Rückzug der israelischen Truppen aus knapp der Hälfte des Küstenstreifens Berichte über Hinrichtungen von palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen durch die Hamas gegeben.
Israels Polizeiminister für Rückkehr zum Krieg
Unterdessen verlangte Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir eine Wiederaufnahme des Kriegs. Er fordere den Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu dazu auf, die Armee anzuweisen, “die Kampfhandlungen im Gazastreifen vollständig und mit voller Stärke wieder aufzunehmen”, schrieb der rechtsextreme Minister auf.
“Die trügerischen Vorstellungen, Hamas werde ihre Haltung ändern oder auch nur ein von ihr unterschriebenes Abkommen einhalten, erweisen sich, wie zu erwarten, als gefährlich für unsere Sicherheit”, postete Ben-Gvir weiter. “Die nazistische Terrororganisation muss restlos vernichtet werden – und zwar möglichst bald.”
Berichte über Zusammenstöße zwischen Hamas und Clans
Die Hamas warf Israel indes vor, es habe “kriminelle Banden” im Gazastreifen unterstützt, die Morde, Entführungen, den Diebstahl von Hilfstransporten und Überfälle auf palästinensische Zivilisten verübt hätten. Es hatte zuletzt mehrfach Berichte gegeben über gewaltsame Zusammenstöße zwischen der Hamas und rivalisierenden Clans im Gazastreifen, die sich der Hamas-Herrschaft widersetzten.
Israel beobachtet mit Sorge den Versuch der Hamas, ihre Kontrolle des Gebiets wiederherzustellen. Die im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung vorgesehene Niederlegung der Waffen lehnt die Hamas ab.
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