Handel, Bauwesen und Dienstleistungen besonders betroffen

Verborgene Milliarden: Schattenwirtschaft in Italien 2023 auf Rekordniveau

Samstag, 18. Oktober 2025 | 12:28 Uhr

Von: fra

Rom – Die Schattenwirtschaft in Italien hat im Jahr 2023 einen Wert von 217,5 Milliarden Euro erreicht, was 10,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. Laut dem nationalen Statistikinstitut ISTAT stieg das Volumen im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent (plus 15,1 Milliarden Euro). Damit wuchs die Schattenwirtschaft stärker als das BIP selbst, das um 7,2 Prozent zulegte.

Die nicht beobachteten wirtschaftlichen Aktivitäten setzen sich aus der Schattenwirtschaft und illegalen Tätigkeiten zusammen. Die Schattenwirtschaft umfasst unter anderem unterdokumentierte Umsätze, Schwarzarbeit, nicht gemeldete Mieteinnahmen und Trinkgelder, während illegale Aktivitäten etwa Drogenhandel, Prostitution und Schmuggel beinhalten.

Im Jahr 2023 wurden 3,132 Millionen Schwarzarbeiter gezählt, rund 145.000 mehr als 2022. Der Wertbeitrag durch Arbeit ohne Anmeldung stieg um 11,3 Prozent, während die Unterdeklaration von Umsätzen und Kosten um 6,6 Prozent zunahm. Andere Komponenten der Schattenwirtschaft, wie Trinkgelder und nicht deklarierte Mieten, legten um 3,8 Prozent zu. Der Anteil illegaler Aktivitäten wuchs lediglich um einen Prozent.

Die Entwicklung der Schattenwirtschaft hat zu einer leichten Verschiebung innerhalb ihrer Komponenten geführt: Der Anteil der Arbeit ohne Anmeldung am gesamten Wert der Schattenwirtschaft beträgt nun 35,5 Prozent, während die Unterdeklaration auf 49,7 Prozent sank. Andere Komponenten machen 5,6 Prozent aus, während der Anteil der illegalen Wirtschaft auf 9,2 Prozent zurückging – der niedrigste Wert seit 2020.

Die Schattenwirtschaft bleibt eine bedeutende Herausforderung für die italienische Wirtschaft, da sie die Steuerbasis verkleinert und den Wettbewerb verzerrt. Trotz verstärkter Kontrollen und Initiativen zur Förderung von Transparenz ist die Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit weiterhin ein zentrales Thema der Wirtschaftspolitik.

Kommentare

Aktuell sind 17 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen