Von: luk
Bozen – Mit Mahnfeuern werden Schäfer und Tierhalter in vielen Ländern Europas am kommenden Samstag, 15. September, auf die existenzbedrohende Situation vieler Weidetierhalter durch die Präsenz des Wolfes aufmerksam machen und die Politik zur Umkehr bewegen. Darauf verweist der Südtiroler Bauernbund in einer Aussendung. Auch in Südtirol entzünden mehrere SBB-Ortsgruppen Mahnfeuer und unterstreichen damit die Forderung nach einem wolfsfreien Südtirol.
“Der Wolf wird europaweit immer mehr zum Problem. Durch die Schäden an den Herden und die unkontrollierte Vermehrung der Wölfe sehen sich immer mehr Tierhalter in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Mit Mahnfeuern in mehreren europäischen Ländern wollen die Schäfer und Tierhalter auf ihre dramatische Situation aufmerksam machen und klarstellen, dass die Weidetierhaltung in vielen Teilen Europas in Gefahr ist – mit gravierenden Auswirkungen auf die Landschaftspflege”, so der Bauernbund.
Auch in Südtirol werde es Mahnfeuer geben. Im Eisacktal beteiligt sich die Bauernbund-Ortsgruppe Villanders an der Initiative. „Eine Koexistenz von Wolf und Weidehaltung ist in einem so dicht besiedelten und touristisch erschlossenen Gebiet wie Südtirol nicht möglich. Das gilt auch für uns hier in Villanders“, fasst SBB-Ortsobmann Konrad Senn zusammen. „Ich bin es leid zusehen zu müssen, wie fast täglich irgendwo im Land Nutztiere gerissen werden und qualvoll verenden, während die Politik vor allem in Brüssel und Rom tatenlos zusieht.“
Im Meraner Raum hat die Ortsgruppe Partschins mehrere Mahnfeuer geplant, auch wenn die Bauern in dieser Gemeinde bis jetzt vom Wolf verschont geblieben sind. „Der Bauernstand muss zusammenhalten. Heute sind die Bauern im Ulten oder Schlerngebiet betroffen, morgen wir. Unsere Solidarität gilt allen Ortsgruppen und Tierhaltern im Land, die mit dem Wolf zu kämpfen haben“, erklärt SBB-Ortsobmann Josef Sprenger.
Auch in Karneid, im Ahrntal, in Niederdorf und in Vintl bereiten sich die Ortsgruppen auf die Entzündung von Mahnfeuern vor, im Vinschgau werden in Schluderns und Martell die Feuer zu sehen sein. Der Marteller SBB-Ortsobmann Josef Maschler ist überzeugt: „Ohne Regulierung oder Möglichkeit der Entnahme wird die Anzahl der Wölfe deutlich steigen. Die Bewirtschaftung unserer Almen steht auf dem Spiel. Wir wollen nichts unversucht lassen, um die Bevölkerung auf diese Gefahr und auf die Ängste der Tierhalter hinzuweisen. Und ein Feuer ist ein gutes und sichtbares Zeichen.“
Pünktlich um 19.30 Uhr sollen die Mahnfeuer auf den Höfen, an den Hängen und auf den Bergen entzündet werden. Die Botschaft sei klar und betreffe die Bäuerinnen und Bauern im gesamten Alpenraum gleichermaßen: “Entweder die Politik reagiert auf die Bedrohung durch den Wolf oder sieht zu, wie immer mehr Tierhalter ihre Tätigkeit aufgeben. Eine Umkehr könnte dann allerdings bereits zu spät sein.”