Ein Kommentar

Masocco, die Lega und die Landesregierung

Dienstag, 19. Februar 2019 | 10:16 Uhr

Bozen – Sein junges Alter und seine politische Unerfahrenheit schiebt Kevin Masocco vor und entschuldigt sich für seinen Vergewaltigungsaufruf einer DJane auf WhatsApp. Oder waren es doch einfach nur Unreife, Präpotenz und mangelnder Respekt vor Frauen?

Der 23-jährige Gemeinderat nimmt seinen Hut, nachdem er zunächst bestritten hat, der Urheber der Audionachricht zu sein. Das ist auch gut so.

Wie die Landtagsabgeordnete der Grünen, Brigitte Foppa, erklärt hat, ist Kevin allerdings keineswegs „allein zu Hause“, sondern ein „intrinsischer Aspekt“ des Systems Lega. 

Hemdsärmelig und polternd tritt auch sein Chef auf. Lega-Anführer Matteo Salvini verdankt seinen Erfolg einer Politik des Ausgrenzens und des Aufbauens von Feindbildern. Gegner werden in sozialen Netzwerken Shitstorms ausgesetzt – auch von Südtiroler Vertretern der Partei.

Foppa bemängelte die zunehmende „Verrohung und Brutalisierung“ des öffentliche Diskurses, die „viele Zwischenschritte“ hinter sich habe.

Neben den Grünen will sich nun auch die SVP bei den kommenden EU-Wahlen im Mai von europa-skeptischen bzw. -feindlichen Kräften und der Populisten wie eben der Lega abgrenzen und geht deshalb eine „rein technische Listenverbindung“ mit den italienischen EVP-Mitgliedsparteien UDC und Forza Italia ein.

Schön und gut, aber: Die Lega bleibt trotzdem Koalitionspartner der SVP in der Südtiroler Landesregierung.

Von: mk

Bezirk: Bozen